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DZD-Wissenschaftler Timo Müller erhält Ruf an Ludwig-Maximilians-Universität München

Timo Müllers Forschungsschwerpunkt liegt auf der Entwicklung und Evaluierung neuartiger unimolekularer Pharmakotherapien zur Behandlung des metabolischen Syndroms, insbesondere von Adipositas und Diabetes. Er gehört zu einem internationalen Team von Wissenschaftlern, die das Konzept der GLP-1-basierten Dual- und Triple-Agonisten für die Behandlung von Fettleibigkeit und Diabetes entwickelt haben. Nun hat die Ludwig-Maximilians-Universität München ihn auf eine ordentliche Professur am Walther-Straub-Institut für Pharmakologie und Toxikologie berufen.

Prof. Timo Müller. © privat

Zudem ist Timo Müller seit November 2023 beim DZD-Partner Helmholtz Munich Direktor des Instituts für Diabetes und Adipositas, dessen interimistische Leitung er innehatte, seitdem sein Vorgänger Prof. Matthias Tschöp die wissenschaftliche Leitung von Helmholtz Munich übernommen hat.

Müller ist Spezialist für die Themengebiete Endokrinologie, Diabetes, Adipositas, Energie-Stoffwechsel, Darm-Hormone, GLP-1, GIP und Glukagon. Er widerlegte das Konzept, dass alternativ aktivierte Makrophagen die adaptive Thermogenese regulieren (Fischer et al., Nat Med 2017), identifizierte den Signalmechanismus, wie p62 den Energiestoffwechsel reguliert (Fischer et al., Nat Commun 2020) und identifizierte den GIP-Rezeptor des ZNS als einen Schlüsselregulator des Körpergewichts (Zhang et al., Cell Metab 2021). Außerdem veröffentlichte er zwei der meistzitierten Manuskripte in Molecular Metabolism(Müller et al., Mol Metab 2015 und Müller et al., Mol Metab 2019). 

Weitere Veröffentlichungen
Er veröffentlichte über 160 Manuskripte, darunter Artikel in Cell, Cell Metabolism, Nature Medicine, Nature Metabolism und Nature Communications. Als Postdoktorand entdeckte er, dass der fettspezifische Verlust von p62 zu extremer Fettleibigkeit bei Mäusen führt (Müller et al., J Clin Invest 2013) und identifizierte GPR83 als Regulator des Energiestoffwechsels (Müller et al., Nat Commun 2013). Er begründete das Konzept der Glucagon-vermittelten hepatischen Abgabe von T3 zur Verbesserung des Lipid- und Cholesterinstoffwechsels (Finan et al. Cell 2016) und zeigte, dass die GLP-1-vermittelte Abgabe von Östrogen die Betazellmasse in diabetischen Mäusen wiederherstellt (Sachs et al. Nat Metab 2020).

Beruflicher Werdegang
Timo Müller studierte Tierphysiologie an der Philipps-Universität Marburg. Im Jahr 2009 promovierte er an der Abteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie der Universität Duisburg-Essen. Anschließend arbeitete er als Postdoktorand am Metabolic Disease Institute der Universität Cincinnati, USA. Im Jahr 2011 kehrte Timo Müller nach Deutschland zurück, wo er seitdem die Abteilung für Molekulare Pharmakologie am Institut für Diabetes und Adipositas (IDO), Helmholtz München, leitet. Im Jahr 2019 erhielt er die Venia legendi für experimentelle Pharmakologie von der Medizinischen Fakultät der Universität Tübingen. Im November 2023 wurde Timo Müller zum Direktor des Instituts für Diabetes und Adipositas ernannt. Seit Februar 2024 hat Timo Müller eine ordentliche Professur (W3) am Walther-Straub-Institut für Pharmakologie und Toxikologie der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) inne.

Auszeichnungen
Im Jahr 2023 erhielt Müller den Minkowski-Preis der European Association for the Study of Diabetes (EASD) und den Werner-Creutzfeldt-Preis der Deutschen Diabetesgesellschaft (DDG). Zuvor war er 2022 Preisträger des Galenus-von Pergamon-Preises des Springer Medizin Verlags und warb einen ERC Consolidator Grant Trusted ein.