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Aktualisierte S3-Leitlinie zur „Prävention und Therapie der Adipositas“

Die aktualisierte Version der S3-Leitlinie zur „Prävention und Therapie der Adipositas“ wurde veröffentlicht. Die neue Leitlinie berücksichtigt stärker, dass Adipositas eine chronische Erkrankung ist, die eine lang andauernde, oft lebenslange Behandlung erfordert.
Bunte Wortwolke rund um das Wort Adipositas.

© DZD

Die Basis jeder Adipositas-Behandlung bleibt die multimodale Therapie. Diese besteht aus Ernährungsumstellung, mehr Bewegung und Verhaltensänderung. Neu ist, dass es mehr Möglichkeiten für eine wirksame Ernährungstherapie gibt, die besser auf die Lebensbedingungen und persönlichen Bedürfnisse der Betroffenen eingeht. Wenn nötig, können gewichtsreduzierende Medikamente, besonders neue GLP-1-basierte Wirkstoffe, eingesetzt werden. Bei schwerer Adipositas wird auch die bariatrische Chirurgie als wirksame Option empfohlen.

Digitale Gesundheitsanwendungen

Die Leitlinie hebt zudem die Bedeutung von eHealth-Ansätzen und digitalen Gesundheitsanwendungen hervor, die bereits heute verschrieben werden können. Ein neues Kapitel widmet sich der Stigmatisierung von Menschen mit Adipositas, die sowohl in der Gesellschaft als auch im Gesundheitssystem weit verbreitet ist.

Unter Federführung der Deutschen Adipositas Gesellschaft (DAG) beteiligten sich 16 medizinische Fachgesellschaften, Verbände und zwei Selbsthilfe-Organisationen an der Erstellung der Leitlinie, unterstützt von der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e. V. (AWMF) und der Clinical Guideline Service GmbH aus Kiel. Auch Forschende des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung (DZD) haben an der Erstellung der Leitlinie mitgearbeitet.