Der weltweite Anstieg von Übergewicht und Fettleibigkeit bringt zahlreiche gesundheitliche Risiken mit sich, darunter eine chronische, gering-gradige Entzündung, die mit einer kalorienreichen Ernährung in Verbindung steht. Doch wie interagieren das Immunsystem und der Stoffwechsel miteinander?
Die DZD-Forschenden haben einen wichtigen Kommunikationsweg identifiziert: regulatorische T-Zellen (Tregs) im Hypothalamus. Ihre Untersuchungen zeigen, dass Tregs nicht nur eine bereits bekannte essenzielle Rolle in der Immunregulation spielen, sondern auch die Kontrolle des Stoffwechsels unterstützen können, wenn sie im hypothalamischen Gewebe von Mäusen angereichert sind. Ihre Präsenz dort ist entscheidend, um die Immunaktivierung von Mikroglia und eingewanderten Makrophagen bei hyperkalorischer Ernährung zu begrenzen.
Diese Entdeckung, veröffentlicht in Nature Communications, trägt zu einem Paradigmenwechsel in den Bereichen Stoffwechselforschung und Immunologie bei: Während die Rekrutierung von T-Zellen ins Gehirn vormals als schädlich galt, kann die Präsenz von Tregs im Hypothalamus vorteilhaft sein. Diese Ergebnisse unterstreichen das Potenzial von Tregs für die zukünftige Entwicklung von Behandlungsstrategien im Kampf gegen Stoffwechselerkrankungen.
„In dieser Veröffentlichung zeigen wir erstmals, dass schützende regulatorische T-Zellen (Tregs) die Immunaktivierung im Hypothalamus regulieren und metabolischen Beeinträchtigungen durch hyperkalorische Ernährung entgegenwirken“, erklärt die leitende Autorin Carolin Daniel. „Unsere Erkenntnisse könnten zur Entwicklung einer präzisen, Treg-zentrierten Immunmodulation für Stoffwechselerkrankungen beitragen.“
Original-Publikation:
Becker et al., 2025: Regulatory T cells in the mouse hypothalamus control immune activation and ameliorate metabolic impairments in high-calorie environments. Nature Communications. DOI: https://doi.org/10.1038/s41467-025-57918-z