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DFG fördert Forschung zu neuen Transplantationswegen - DZD-Partner beteiligt

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert für weitere vier Jahre an der Technischen Universität Dresden zusammen mit der Ludwig-Maximilians-Universität München, der TU München und der Medizinischen Hochschule Hannover sowie weiteren vier Forschungsinstituten ein weltweit einmaliges Forschungsprogramm zur Xenotransplantation mit mehr als 15 Millionen Euro. In das Projekt involviert ist auch das renommierte King‘s College London.

Sprecher des Programms ist u.a. neben Professor Dr. med. vet. Eckhard Wolf von der LMU München, assoziierter DZD-Partner,  auch Professor Stefan Bornstein, der Standortsprecher in Dresden und Direktor der Medizinischen Klinik und Poliklinik III am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden und Partner im DZD ist. Mit dieser Förderung soll ermöglicht werden, Patienten mit Diabetes und schweren Blutzuckerschwankungen mittels einer Biokammer mit insulinproduzierenden Zellen vom Schwein eine neue Therapie anzubieten.

Inselzelltransplantation nur in Dresden
Organ- und Zelltransplantationen sind bei manchen chronischen Erkrankungen eine Behandlung der Wahl, bei denen andere Therapien keinen Erfolg (mehr) versprechen. Dies ist beispielsweise bei einer Leberzirrhose der Fall, einem drohenden oder bereits eingetretenen Nierenversagen oder bei einem Typ-1-Diabetes mellitus mit schwerem Krankheitsverlauf. Ins Spektrum der Transplantationen gehört auch die Inselzelltransplantation, die zurzeit deutschlandweit nur in Dresden angeboten wird. Dabei werden Insulin-produzierende Zellen aus einem Spenderorgan (Bauchspeicheldrüse) entnommen, aufwändig aufbereitet und anschließend dem Empfänger in die Leber gespritzt.
Prof. Bornstein: „Viele Menschen warten vergeblich auf ein lebensrettendes Organ, weil das Angebot an Spenderorganen viel geringer ist als die Zahl der potenziellen Empfänger. Darum suchen wir neue Wege, die zukünftig mehr Menschen helfen können.“ Neue Transplantationswege erhoffen sich die Wissenschaftler durch die Erforschung xenogener Transplantationen oder Xenotransplantationen. Bei dieser Form der Transplantation gehören die Gewebe- oder Organ-Spender einer anderen Art an als die Empfänger.