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Die Sprache der Organe

Großer Erfolg für das DZD: Forschende des DZD sind an beiden ausgewählten Projekten beteiligt, die vom DZG Innovation Fund zum Thema Inter-Organ Metabolomics gefördert werden.
Auf einem grauen Kreis sind Zeichnungen der menschlichen Organe angeordnet, die über die weiße Mitte wie in einer Art Spinnennetz alle miteinander mit Linien verbunden sind.

Fehlregulationen der komplexen Kommunikationsprozesse zwischen Organen wie Leber, Herz, Darm, Gehirn und dem Immunsystem beeinflussen die Entstehung von Krankheiten. © Maria Rohm/Helmholtz Munich/DZD. Die Abbildung wurde mit BioRender.com erstellt.

Ein neues Forschungsfeld rückt in den Fokus – Inter-Organ Metabolomics untersucht, welche Stoffwechselprodukte zwischen Organen ausgetauscht werden, wie sie biologische Prozesse beeinflussen und welche Rolle sie bei Krankheitsmechanismen spielen. Um diese Zusammenhänge besser zu verstehen, haben die Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung (DZG) den Innovationsfonds „Inter-Organ Metabolomics“ ausgeschrieben. Ziel ist es, Forscherinnen und Forscher aus verschiedenen Disziplinen zusammenzubringen, um neue Erkenntnisse über Fachgrenzen hinweg zu gewinnen.

Zwei herausragende Projekte wurden für eine Förderung ausgewählt und erhalten ein Gesamtbudget von bis zu 766.000 Euro (Projekt 1) und 796.000 Euro (Projekt 2) über die Jahre 2025 und 2026.

Wenn das Immunsystem den Muskelabbau verstärkt

Muskelabbau ist nicht nur die Folge von Immobilität oder Mangelernährung – oft spielt das Immunsystem eine entscheidende Rolle. Bestimmte Stoffwechselprodukte, die bei schweren Erkrankungen wie Krebs oder COPD freigesetzt werden, können Immunzellen dauerhaft umprogrammieren. Statt Entzündungen zu regulieren, treiben sie den Muskelschwund voran. Dies könnte eine entscheidende Rolle für die Kachexie spielen – einem Syndrom, das zum Muskelabbau führt und auch durch eine verbesserte Ernährung nicht vollständig rückgängig gemacht werden kann. Siehe auch unsere detaillierte News zu diesem Projekt.

Am Projekt beteiligt sind:

DZD: Maria Rohm, Stephan Herzig
DZL: Ali Önder Yildirim, Soni Pullamsetti
DZIF: Karsten Hiller
DKTK: Maximilian Reichert
DZHK: Alexander Bartelt
 

Die genetische Spur der Entzündung im Alter

Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, COPD und Diabetes gehören zu den häufigsten altersbedingten Krankheiten. Eine genetische Veränderung im Blutsystem, die sogenannte „klonale Hämatopoese von unbestimmtem Potenzial (CHIP)“, tritt bei über 20 Prozent der über 65-Jährigen auf und wird mit chronischen Entzündungen und gestörten Heilungsprozessen in Herz, Lunge und Gefäßen in Verbindung gebracht. DZG-Forschende untersuchen, wie diese Mutationen altersbedingte Erkrankungen antreiben.

Am Projekt beteiligt sind:

DZD: Triantafyllos Chavakis (UK Dresden),
DZHK: Christoph Reinhardt, Klytaimistra Kiouptsi, Carsten Deppermann, Wolfram Ruf und Andreas Daiber (Uni Mainz), Arash Haghikia (Charité Berlin)
DKTK: Daniela Krause (UK Frankfurt)


DZG Innovation Fund

Der DZG Innovation Fund ist ein gemeinsames Forschungsförderprogramm der Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung. Für jede Ausschreibungsrunde wird es ein abgestimmtes Forschungsthema geben, welches eine aktive Beteiligung aller DZG erlaubt. Voraussetzung für die Förderung eines Projektes ist die Beteiligung von Wissenschaftler:innen aus mindestens drei der acht DZGs.