„Mit ihren Untersuchungen hat Frau Dr. Uhlenhaut die molekulare Wirkungsweise von Steroidhormonen wie Cortison beleuchtet. Sie konnte zeigen, wie der Hormonrezeptor durch eine direkte Bindung an die DNA des Erbmaterials Entzündungsgene ausschaltet. Damit wurde eine zentrale These widerlegt, die postulierte, dass der Rezeptor nicht über eine direkte Bindung an die DNA, sondern über Interaktionen mit anderen Proteinen seine entzündungshemmende Wirkung entfaltet. Ihre Entdeckung trägt nicht nur zum grundlegenden Verständnis von Genregulationsprozessen bei, sie hat auch klinische Relevanz, z.B. für künftige Therapieansätze bei Diabetes, Asthma oder Bluthochdruck“, erläutert Prof. Dr. Stefan H.E. Kaufmann, Vorsitzender des Stiftungsrates der Schering Stiftung und Geschäftsführender Direktor des Max-Planck-Instituts für Infektionsbiologie, die Entscheidung der Jury.
Nina Henriette Uhlenhaut ist seit 2013 Leiterin der Emmy Noether Gruppe „Molekulare Endokrinologie“ am Helmholtz Zentrum München. In ihrer Forschung beschäftigt sie sich mit den Genregulationsmechanismen, die den Hormonantworten unseres Körpers zugrunde liegen. Dabei liegt ihr Fokus auf der sog. transkriptionellen Repression, um zu verstehen wie Gene ausgeschaltet werden.