Prof. Dr. Stefan H.E. Kaufmann, Vorsitzender des Stiftungsrates der Schering Stiftung und Geschäftsführender Direktor des Max-Planck-Instituts für Infektionsbiologie, begründet die Entscheidung der Jury mit diesen Worten: „Mit ihren Untersuchungen hat Frau Dr. Uhlenhaut die molekulare Wirkungsweise von Steroidhormonen wie Cortison beleuchtet. Sie konnte zeigen, wie der Hormonrezeptor durch eine direkte Bindung an die DNA des Erbmaterials Entzündungsgene ausschaltet. Damit wurde eine zentrale These widerlegt, die postulierte, dass der Rezeptor nicht über eine direkte Bindung an die DNA, sondern über Interaktionen mit anderen Proteinen seine entzündungshemmende Wirkung entfaltet. Ihre Entdeckung trägt nicht nur zum grundlegenden Verständnis von Genregulationsprozessen bei, sie hat auch klinische Relevanz, z.B. für künftige Therapieansätze bei Diabetes, Asthma oder Bluthochdruck.“
Mit ihrer Arbeitsgruppe „Molekulare Endokrinologie“ am Helmholtz Zentrum München will die Wissenschaftlerin zukünftig weitere molekulargenetische Ansätze verwenden, um Hormonrezeptoren zu untersuchen, die eine Rolle im Zucker- und Fettstoffwechsel spielen.