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Frühe Periodenblutung kann höheres Diabetesrisiko bedeuten

Dr. Doris Stöckl, Dr. Christine Meisinger

Je jünger Mädchen bei ihrer ersten Periodenblutung sind, umso höher ist ihr Risiko im Laufe des Lebens an Vorstufen von Diabetes oder auch Diabetes selbst zu erkranken. Zu diesem Ergebnis kamen Wissenschaftler des Helmholtz Zentrum München bei Auswertung von Daten der KORA-Kohorte. Mit dem online bei dem Fachjournal Diabetologia veröffentlichten neuen Risikofaktor hoffen die Forscher, künftig Diabetes präventiv besser begegnen zu können.
Frauen mit einem erhöhten Diabetesrisiko könnten künftig anhand ihrer ersten Regelblutung identifiziert werden. Denn je früher diese eintritt, so haben Dr. Christine Meisinger, Dr. Doris Stöckl und ihre Kollegen vom Helmholtz Zentrum München jetzt herausgefunden, desto wahrscheinlicher treten im weiteren Leben Vorstufen von Diabetes oder auch Diabetes selbst auf. Zu diesem Ergebnis kamen die Forscher nach der Untersuchung von 1.503 Frauen im Alter von 32-81 Jahren im Rahmen der KORA-F4-Studie, wobei das durchschnittliche Alter, in dem die erste Regelblutung auftrat, 13 Jahre beträgt. Anders als bisher vermutet ist dieser Zusammenhang unabhängig vom BMI, den die Studienteilnehmer als Erwachsene haben.
„Wir hoffen, dass es so möglich sein wird, Personen mit einem erhöhten Diabetes-Risiko frühzeitig zu erkennen und vorbeugende Maßnahmen zu treffen“, sagt Doris Stöckl. Sie und Ihre Kollegen untersuchen nun, inwiefern der entdeckte Zusammenhang auf genetische beziehungsweise sozialökonomische Faktoren beruht. Das Verständnis der Entstehungsmechanismen von Volkskrankheiten und die Ableitung neuer Angriffspunkte für Diagnose, Therapie und Prävention ist Ziel des Helmholtz Zentrums München.