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Neue Förderungen für wegweisende Forschungsprojekte am Helmholtz Zentrum München

Der DZD-Partner Helmholtz Zentrum München gewinnt in der neuen Finanzierungsrunde des Europäischen Forschungsrats (European Research Council, ERC) vier sogenannte ERC Starting Grants für junge Forschende. Auch die Diabetesforschung wird davon profitieren, dass alle Projekte aus München, die in die engere Auswahl kamen, gefördert werden.

Quelle: European Research Council

Ziel der ERC Starting Grants ist es, Nachwuchsforscherinnen und Nachwuchsforscher dabei zu unterstützen, ihre eigene Laufbahn zu einzuschlagen und den Übergang von der angeleiteten zur unabhängigen und selbständigen Forschung zu schaffen. Antragstellende beliebiger Nationalität müssen 2-7 Jahren Erfahrung nach Abschluss ihrer Promotion und eine vielversprechende wissenschaftliche Erfolgsbilanz vorweisen. Herausragende Forschungsprojekte werden mit einer Summe von bis zu 1,5 Millionen Euro in einem Projektzeitraum von maximal 5 Jahren gefördert.

Eine der Preisträgerinnen und Preisträger ist Dr. Maria Rohm, die zu Diabetes und Krebs forscht: Knapp ein Drittel aller Personen, die an Krebs leiden, sterben an Kachexie. Kachexie kennzeichnet sich durch den starken Verlust von Fettgewebe und Muskelmasse. Bis heute gibt es keine wirksame Heilung. Maria Rohm hat sich daher die Identifizierung von Kachexie-Biomarkern und zugrundeliegenden metabolischen Signalwegen zum Ziel gesetzt, um die Erkrankung in einem frühen Stadium erkennen und behandeln zu können. Dabei stützt sie sich auf Forschungsergebnisse ihrer Gruppe, die die Stoffwechselfehlfunktionen bei Kachexie untersuchen. Aktuelle Daten deuten darauf hin, dass der Auslöser von Kachexie darin liegt, dass Tumore einen energieintensiven Substratzyklus in den Fettzellen aktivieren, der einen Energiemangel und damit eine systemische Stoffwechselstörung auslöst. Davon betroffen ist auch der Glukose- und Lipidstoffwechsel. Maria Rohm will anhand von Zellkultursystemen, Kachexie-Mausmodellen sowie Patientenproben den Kachexie-Metabolismus besser verstehen und gezielter beeinflussen, sowie Lipide als potenzielle Biomarker untersuchen.

Ebenfalls gefördert wird Dr. Michael Menden, der mit seinem Team für computergestützte Biomedizin auch für das DZD tätig ist. Sein ERC Starting Grant bezieht sich auf ein Projekt zur Krebsforschung.

Die anderen Preisträgerinnen beschäftigen sich mit biologischer und medizinischer Bildgebung sowie epidemiologischen Fragestellungen allergischer Erkrankungen. „Mit dieser besonderen Auszeichnung würdigt der ERC unsere herausragenden Nachwuchstalente. Zugleich ist sie ein Zeichen des Erfolgs für die ehrgeizige Forschungsstrategie unseres Zentrums: Alle vier Gewinnerprojekte entwickeln und nutzen modernste Technologien um die Prävention, Behandlung und Heilung umweltbedingter Erkrankungen voranzutreiben“, sagt Prof. Matthias Tschöp, wissenschaftlicher Geschäftsführer des Helmholtz Zentrums München. „Digitale Ansätze von Deep Learning bis zu Organchips sind das Herzstück dieser Projekte. Sie werden die Entwicklung personalisierter Medizin in einer sich rasch verändernden Welt beschleunigen.“