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Neues KORA-Studienzentrum im Glaspalast feierlich eröffnet

Mit einer stimmungsvollen Eröffnungszeremonie und einem anschließenden Tag der offenen Tür wurde am 06. Oktober das neue Studienzentrum der Kooperativen Gesundheitsforschung in der Region Augsburg, kurz KORA, eingeweiht. Studienleitung, Mitarbeiter und Teilnehmer zeigten sich begeistert von den neuen Räumlichkeiten im Glaspalast und erinnerten auch noch einmal an das bisher Geleistete. Das Deutsche Zentrum für Diabetesforschung (DZD) und der Lungeninformationsdienst München sowie weitere Partnerorganisationen informierten vor Ort umfassend über ihre Arbeit für und mit den Patienten.
Junge Frau mit Baby auf dem Arm tippt auf iPad. Das dazugehörige Memory wird auf dem Bildschirm eines dahinter stehenden roten TV-Regals zu sehen. Daneben ein Roll-up des DZD mit den Partner-Standorten auf einer Deutschlandkarte.

Interaktiver DZD-Stand bei der Einweihung des KORA-Studienzentrums. Quelle: DZD

„Durch KORA haben wir seit bald 30 Jahren die Möglichkeit das Zusammenspiel von Genen und Umwelt bei der Entstehung von Diabetes, Lungen- und Herzkreislauferkrankungen, sowie Allergien zu erforschen. Da sich die individuellen Lebensstile, die Umweltbedingungen und die medizinische Versorgung ständig wandeln, ist es wichtig, die KORA Teilnehmer in regelmäßigen Abständen im Studienzentrum zu untersuchen, um wirkungsvolle Ansätze für die Prävention zu finden“, so Prof. Dr. Annette Peters, Direktorin des Instituts für Epidemiologie II am Helmholtz Zentrum München, das die Studie organisiert und das KORA Studienzentrum in Augsburg betreibt. Peters würdigte in ihrer Eröffnungsrede überdies die hohe Leistungsbereitschaft der Mitarbeiter und Teilnehmer, die die Studie teilweise seit Jahrzehnten begleiten, und die sehr gute Kooperation mit den verschiedenen Partnern in der Region. 
Auch Dr. Alfons Enhsen, Geschäftsführer für wissenschaftlich-technische Infrastruktur am Helmholtz Zentrum München, zeigte sich hocherfreut und unterstrich in seiner Ansprache die internationale Anerkennung der Studie mit einem Vergleich: „In Zeiten, in denen die Stadt Kopf steht, weil der FC Augsburg das erste Mal auf dem internationalen Fußball-Parkett vertreten ist, können wir dieses Gefühl gut nachempfinden, denn auch KORA misst sich seit Jahren mit der internationalen Konkurrenz auf Top-Niveau!“ Die Daten, die im Rahmen von KORA erhoben werden, sind wichtig für die epidemiologische Forschung im DZD. Dadurch können Risikofaktoren für Diabetes ermittelt werden – eine wesentliche Voraussetzung für die gezielte Prävention des Diabetes. 

Tag der offenen Tür findet regen Anklang 
Der zweite Teil der Veranstaltung sollte den vielen Interessierten die Gelegenheit geben, die neuen Räumlichkeiten des Studienzentrums in Augenschein zu nehmen. Darüber hinaus konnten Besucher an verschiedensten Stationen mit dem DIfE - DEUTSCHER DIABETES-RISIKO-TEST®, Blutdruckmessungen, Lungenfunktionstests oder Blutzuckermessungen ihren Gesundheitszustand überprüfen. Eine eigens für diesen Tag angefertigte Diashow skizzierte die Historie der Studie und bot Einblicke in die bisherige Presseberichterstattung. 
  

Hintergrund:
KORA, das bedeutet "Kooperative Gesundheitsforschung in der Region Augsburg", steht für eine national und international genutzte Forschungsplattform. Wissenschaftler untersuchen an einem riesigen Pool an Patientendaten verschiedene Fragestellungen zu umweltbedingten Erkrankungen unter epidemiologischen, genetischen und gesundheitsökonomischen Aspekten. Die Einwohner der Region Augsburg stellen sich für die Studie freiwillig zur Verfügung. So wurden in den letzten fast 30 Jahren in Abständen von fünf Jahren rund 18.000 Personen untersucht und befragt, um Risikofaktoren, wie zum Beispiel Umweltbelastungen, Lebensstil und genetische Faktoren zu identifizieren. Im Mittelpunkt steht die Untersuchung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, doch inzwischen sind weitere Fragestellungen wie Typ-2-Diabetes, Metabolisches Syndrom, Allergien, Krebs und weitere chronische Erkrankungen hinzugekommen. Insbesondere die genetische Forschung hat von den KORA-Daten stark profitiert. Zeitgleich wurde ein Herzinfarktregister aufgebaut, das alle durch Herzinfarkt verursachten Sterbefälle und nicht tödlichen Herzinfarkte bei 25- bis 75-Jährigen erfasst. Zahlreiche weitere Studien und Untersuchungen kamen hinzu. Das Ergebnis ist eine umfangreiche Datenbank mit Blutproben und eine einzigartige Sammlung von Befunden und Krankheitsgeschichten. Für Infrastruktur, Konzeption, Organisation und Durchführung der Studien sorgen Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen der Institute für Epidemiologie bzw. Gesundheitsökonomie und Management im Gesundheitswesen am Helmholtz Zentrum München.