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Potsdamer Tag der Wissenschaften – Diabetesforschung am DIfE

Das Deutsche Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE), Partner des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung (DZD), beteiligte sich am 11. Mai 2019 zum siebenten Mal am Potsdamer Tag der Wissenschaften. Trotz des Dauerregens begrüßten die 35 wissenschaftlichen Einrichtungen auf dem Campus der Fachhochschule Potsdam mehr als 10.000 Besucher.

DIfE-Nachwuchswissenschaftlerinnen informieren die Besucher des Potsdamer Tags der Wissenschaften über das Deutsche Zentrum für Diabetesforschung. Quelle: Carolin Schrandt/DIfE

Das DIfE nahm das zehnjährige DZD-Jubiläum zum Anlass, um mit Vorträgen und Mitmachaktionen Wissenswertes zum Thema Diabetes zu vermitteln. Dabei stellten sich Forscher aus der Abteilung Experimentelle Diabetologie, der Arbeitsgruppe Klinische Ernährung und der Nachwuchsgruppe Zentrale Regulation des Stoffwechsels den Fragen des Publikums.

Intervallfasten gegen Typ-2-Diabetes?
Professorin Annette Schürmann, Leiterin der Abteilung Experimentelle Diabetologie am DIfE und DZD-Sprecherin, erklärte in ihrem Vortrag, welche Faktoren zur Diabetesentstehung beitragen, wie der Erkrankung vorgebeugt und wie sie derzeit behandelt wird. Im zweiten Teil widmete sie sich dem Thema Intervallfasten und seiner schützenden Wirkung vor Typ-2-Diabetes. Fazit: Intervallfasten ist eine alltagskompatible Möglichkeit, um Gewicht zu verlieren und die Insulinempfindlichkeit zu verbessern, vorausgesetzt, es wird tatsächlich weniger Energie aufgenommen.

Welche Diabetes-Typen gibt es?
Rund 7,5 Millionen Deutsche sind an Typ-1- oder Typ-2-Diabetes erkrankt, Tendenz steigend. Doch was verbirgt sich hinter diesen beiden Diabetestypen? Wodurch sind sie charakterisiert und wer erkrankt an dem jeweiligen Typ? Darüber konnten sich die Besucher des DIfE-Pavillons im Forschercamp mit dem Diabetes-Puzzle ein Bild machen. Auch die Kleinsten waren eifrig dabei, die zehn Teile zusammenzusetzen.

Wie hoch ist mein Risiko für Typ-2-Diabetes?
Diese Frage beantworteten sich die Gäste schnell, unkompliziert und ohne Blutabnahme mit dem DIfE – DEUTSCHER DIABETES-RISIKO-TEST®. Dafür beantworteten sie elf Fragen unter anderem zur Ernährung, zum Taillenumfang und zur familiären Vorbelastung. Am Ende wurde das individuelle Risiko ermittelt, innerhalb der nächsten fünf Jahre an einem Typ-2-Diabetes zu erkranken. Ging das Risiko über den grünen Bereich hinaus, klärten die Diabetesforscher über die wichtigsten durch die Ernährung und den Lebensstil beeinflussbaren Risikofaktoren auf.

Getränke – Dickmacher oder Durstlöscher?
Der tägliche Konsum von Softdrinks und anderen zuckergesüßten Getränken trägt langfristig zu einer Gewichtszunahme von einem Kilogramm pro Jahr bei und erhöht damit das Risiko für einen Typ-2-Diabetes. Mit Zuckerwürfeln in Flaschen veranschaulichte das DIfE-Team den Zuckergehalt beliebter Getränke wie Apfelschorle, Zitronenlimonade oder dem harmlos wirkenden Wasser mit Fruchtgeschmack, das mit rund 24 Zuckerstücken pro 1,5 Liter für Staunen sorgte. Zusätzlich wurde das Bewusstsein über die „flüssigen Kalorien“ in einem Quiz geschärft.

Warum essen wir oft zu viel und weshalb fällt uns Abnehmen so schwer?
Darauf ging Dr. André Kleinridders, Leiter der DIfE-Nachwuchsgruppe Zentrale Regulation des Stoffwechsels, näher ein. Er erklärte in seinem Vortrag, dass die Energiehomöostase bei gesunden Menschen über das Gehirn gesteuert und durch die Zufuhr an Zucker und Fett sowie die Hormone Insulin und Leptin reguliert wird. Faktoren wie Stress oder bestimmte Nahrungskomponenten können dieses Gleichgewicht jedoch stören und langfristig zu einer erhöhten Kalorienzufuhr und Übergewicht mit all seinen Folgeerkrankungen führen. 

Hintergrundinformation:
DZD-Forschung am DIfE

Das DIfE betreibt seit zehn Jahren experimentelle und angewandte Diabetesforschung innerhalb des DZD. In interdisziplinärer Zusammenarbeit identifizieren und charakterisieren die Wissenschaftler Gene und epigenetische Veränderungen, die zum Typ-2-Diabetes beitragen, optimieren den DIfE – DEUTSCHER DIABETES-RISIKO-TEST® als klinisches Typ-2-Diabetes-Screening-Instrument und beteiligen sich an klinischen Studien, um Diabeteserkrankungen zu vermeiden und besser therapieren zu können. Weitere Informationen unter www.dife.de bzw. www.dzd-ev.de.

Der DIfE – DEUTSCHER DIABETES-RISIKO-TEST® kann kostenfrei unter drs.dife.de durchgeführt werden.