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Professor Lammert erhält Förderpreis 2013 der Klüh Stiftung

Der Förderpreis 2013 der Klüh Stiftung zur Förderung der Innovation in Wissenschaft und Forschung wird in diesem Jahr Herrn Universitätsprofessor Dr. Eckhard Lammert, Leiter des Instituts für Stoffwechselphysiologie an der Heinrich Heine Universität Düsseldorf und Forschungsgruppenleiter am Deutschen Diabetes Zentrum, einem Partner im DZD, zuerkannt. Die Verleihung fand am 28. Mai 2013 in Anwesenheit von Oberbürgermeister Dirk Elbers im Rathaus der Landeshauptstadt statt, die Laudatio hielt Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr.
Portrait von Prof. Dr. Eckhard Lammert

Prof. Dr. Eckhard Lammert

Der Minister hob die Bedeutung der Forschung von Prof. Lammert unter dem Aspekt hervor, dass der Diabetes mit sechs Millionen Erkrankten in Deutschland eine fortschreitende Volkskrankheit sei, die viel menschliches Leid und Kosten von jährlich 6,3 Milliarden Euro verursache. Bahr über Stiftungsgeber Josef Klüh: "Ihr bürgerschaftliches Engagement hat meine ganze Hochachtung."
Der angesehene Düsseldorfer Mediziner, der die Zahl der an Typ II Diabetes Erkrankten weltweit mit 370 Millionen beziffert, wird von der Stiftung für seine Forschungen im Bereich der Stoffwechselerkrankungen, insbesondere des Diabetes Mellitus, ausgezeichnet. Mit dem mit 25.000 Euro dotierten Förderpreis will der Düsseldorfer Professor mit seinem Team die Entwicklung von Medikamenten anstoßen.

Anpassungsfähigkeit des Blutgefäßsystems
Im Mittelpunkt der Arbeiten von Lammert, dessen Spezialgebiet die Interaktion von Blutgefäß- und Organfunktion ist, steht zu klären, warum Menschen an einem Typ-II-Diabetes erkranken, während andere von dieser Krankheit verschont bleiben. Nach Lammert liegt ein wichtiger Unterschied zwischen diesen Menschen in ihren Blutgefäßen. Demnach erkranken insulinresistente Menschen mit einem anpassungsfähigen Blutgefäßsystem nicht so leicht am Typ-II-Diabetes im Gegensatz zu insulininresistenten Menschen mit defekten Blutgefäßen.
Er hat zudem molekulare Mechanismen untersucht um zu klären, wie Zellen Blutgefäße ausbilden, die für die Versorgung des menschlichen Körpers mit Sauerstoff und Nährstoffen essentiell sind. Darüber hinaus sucht er systematisch nach Substanzen, welche die Produktion der sogenannten Langerhans-Inseln wieder anregen und auch erhalten. Die Langerhans-Inseln, Zellaggregate in der Bauchspeicheldrüse, spielen eine wichtige Rolle bei der Regulation des Blutzuckers mittels Sekretion des Hormons Insulin.
Hinsichtlich der Erforschungen von Störungen der Insulinsekretion pflegt er eine enge Kooperation zur Universitätskinderklinik Düsseldorf. Hier geht es u. a. um die Aufklärung des Hyperinsulinismus bei Kindern. Diese Kinder sind durch einen angeborenen Fehler der Langerhans-Inseln in der Bauchspeicheldrüse durch schwere Unterzuckerungen und Krampfanfälle lebendbedrohlich erkrankt, können jedoch bei frühzeitiger Diagnose und Einleitung einer meist aufwendigen Therapie ein relativ normales Leben führen.
Die Forschungen von Professor Lammert lassen hoffen, dass es in einigen Jahren eine heilsame Wirkstoffkombination gegen Diabetes geben wird, die klinisch getestet werden kann.


Die Klüh Stiftung wurde 1986 anlässlich des 75-jährigen Bestehens der Klüh Gruppe, Düsseldorf, errichtet. Stiftungsgründer ist Herr Josef Klüh, Alleingesellschafter der Klüh Unternehmensgruppe, Düsseldorf, einem internationalen Multidienstleister für Facility Services.