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Schlankmacher braunes Fett – mögliche Therapie gegen Übergewicht

Mit einem körpereigenen Mittel, dem braunen Fettgewebe, wollen die DZD-Forscher um Prof. Norbert Stefan vom Universitätsklinikum Tübingen gegen krankhaftes Übergewicht vorgehen. In einem Beitrag der Sendereihe W wie Wissen stellt die ARD diesen neuen Ansatz vor: Im Halbdunkel eines fensterlosen Raumes bieten Kontrollmonitore ungewöhnliche Ansichten des Körperinneren. Gehirn, Herz, Nieren und Skelett werden so plastisch wiedergegeben, dass man die Kamera in den Organen vermuten könnte. Die Bilder der Positronen-Emissions-Tomographie in Verbindung mit Computertomographie (PET-CT) machen das braune Fettgewebe in der Schulter-Nackenregion sichtbar. Statt Kalorien zu speichern wie das weiße Depotfett, verbrennt das braune Fett sie.
„Wir haben lange Zeit geglaubt, dass der erwachsene Mensch nur noch nutzlose Reste des braunen Fetts im Körper hat“, berichtet der Endokrinologe Prof. Norbert Stefan. Im New England Journal of Medicine sei 2009 jedoch belegt worden, dass auch Erwachsene Kalorien in Wärme umwandeln könnten, wie das von Säuglingen bekannt sei. Bei Babys macht der Anteil des braunen Fetts noch zwei bis fünf Prozent des Körpergewichts aus, was sich aber bereits in den ersten Lebensjahren schnell verwächst. Zudem wird dieses wiederentdeckte Heizkraftwerk des Körpers erst bei niedrigen Temperaturen aktiv, weshalb es bei vielen Menschen überhaupt nicht arbeitet.
Da PET-CT-Untersuchungen für den menschlichen Organismus sehr belastend sind, haben die Tübinger Radiologen eine PET-Magnetresonanztomographie (PET-MRT) entwickelt, mit der die Forschung weiter vorangetrieben werden kann. Man weiß bereits, dass das braune Fett auf bestimmte Hormone und Enzyme reagiert. Mit dem Hormon L-Thyroxin, das bei der Schilddrüsenbehandlung verwendet wird, möchte Prof. Stefan das braune Fett „anschalten“, um auch Diabetespatienten zu helfen, ihr krankmachendes Gewicht zu verringern.

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