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Typ-1-Diabetes: Risikosenkung für Stoffwechselentgleisung

Mit der Messung von Autoantikörpern bei der TEENDIAB Studie der Münchener Forschergruppe Diabetes der TU München unter der Leitung von Prof. Dr. Anette-Gabriele Ziegler kann Typ-1-Diabetes frühzeitig erkannt und damit Komplikationen verringert werden. Prof. Ziegler ist Leiterin des Instituts für Diabetesforschung am Helmholtz Zentrum München, Partner im Deutschen Zentrum für Diabetesforschung (DZD).

Schwerwiegende bis lebensbedrohliche Komplikationen bei Manifestation von Typ-1-Diabetes mellitus wie die Ketoazidose treten seltener auf, wenn die Autoimmunerkrankung mit Hilfe eines Antikörper Screenings frühzeitig erkannt wird. Dies beweisen neueste Auswertungen der Beobachtungsstudie BABYDIAB: Bei Kindern aus Risikofamilien, die regelmäßig auf Inselautoantikörper untersucht wurden, trat bei Manifestation der Erkrankung etwa zehnmal seltener eine Ketoazidose auf als bei Kindern, die nicht an dem Risikoscreening teilgenommen hatten.


Inselautoantikörper richten sich gegen Bestandteile der Insulin produzierenden Betazellen und weisen auf eine Entstehung von Typ 1 Diabetes hin.
Bei der Ketoazidose handelt es sich um eine der häufigsten schwerwiegenden Komplikationen bei Manifestation von Typ 1 Diabetes. Dabei bildet die Leber bei Insulinmangel bestimmte organische Säuren (Ketonkörper) aus, die dem Körper ersatzweise zwar Energie zur Verfügung stellen, aber gleichzeitig zu einer Übersäuerung des Blutes führen. In Folge kann es zu einem Flüssigkeitsverlust, Herz-Kreislauf-Problemen, Bewusstseinsstörungen bis hin zum Koma kommen.


Eine Messung von Inselautoantikörpern ist auch Bestandteil der aktuellen TEENDIAB Studie. TEENDIAB erforscht bei Kindern mit familiärer Vorbelastung die Entstehung von Typ-1-Diabetes und der vorausgehenden Autoimmunität. Diese spiegelt sich im Auftreten von Inselautoantikörpern wider. TEENDIAB schließt Kinder im Alter von acht Jahren bis zum vollendeten 12. Lebensjahr ein, deren Vater oder Mutter beziehungsweise ein Geschwisterkind an Typ-1-Diabetes erkrankt ist. Sie haben somit ein erhöhtes Risiko, später selbst diese Autoimmunerkrankung zu entwickeln. Darüber hinaus werden bei TEENDIAB Umwelteinflüsse wie Ernährung, Bewegung, psychosoziale Faktoren sowie die Pubertäts- und Gewichtsentwicklung berücksichtigt.

Für Interessenten an der TEENDIAB Studie besteht noch die Möglichkeit einer Teilnahme. Sie können sich unverbindlich informieren unter 0800/8284868 (kostenlose Hotline) oder TEENDIAB@lrz.tu-muenchen.de.
Weitere Informationen im Internet unter http://www.teendiab.de