Atemwegsinfekte als Risikofaktor für Typ-1-Diabetes

Infections in Early Life and Development of Type 1 Diabetes. doi: 10.1001/jama.2016.2181. JAMA. May 3, 2016

© Helmholtz Zentrum München

Bei der Entstehung von Typ-1-Diabetes ist das Zusammenspiel von Genetik und Umweltfaktoren noch weitgehend unklar. DZD-Wissenschaftler am Helmholtz Zentrum München konnten nun im Rahmen einer Studie zeigen, dass virale Atemwegsinfektionen in den ersten sechs Lebensmonaten mit einem erhöhten Risiko für Typ-1-Diabetes assoziiert sind.

Hierfür werteten die Forscher um Prof. Anette-Gabriele Ziegler Daten von fast 300.000 Kindern aus Bayern aus. Das Ergebnis: Virale Atemwegserkrankungen innerhalb der ersten sechs Lebensmonate erhöhen das Risiko für Kinder, an Typ-1-Diabetes zu erkranken, signifikant. Infektionen, die später oder an anderen Organen auftraten, waren nicht mit einem signifikant höheren Risiko verbunden.

Künftig wollen die Wissenschaftler herausfinden, ob tatsächlich ein kausaler Zusammenhang besteht und wenn ja, welche Krankheitserreger genau beteiligt sind und wie sie diesen Effekt auslösen. Auf dieser Grundlage könnte man dann möglicher Weise versuchen, eine entsprechende Impfung zu entwickeln.

Originalpublikation:
Beyerlein A, Donnachie E, Jergens S, Ziegler AG. Infections in Early Life and Development of Type 1 Diabetes. doi: 10.1001/jama.2016.2181. JAMA. May 3, 2016