Neuherberg. Gemeinsam haben das Helmholtz Zentrum München, Mitglied des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung (DZD), und Boehringer Ingelheim einen Biomarker identifiziert, der die Testung von neuen Wirkstoffen gegen Diabetes ermöglichen soll. Die im Journal of Biomolecular Screening veröffentlichten Ergebnisse beweisen den Mehrwert von Kooperationen von Pharmaindustrie und Wissenschaft bei der Erforschung neuer Medikamente gegen Erkrankungen wie Diabetes und Arteriosklerose.
Gemeinsam haben das Helmholtz Zentrum München und Boehringer Ingelheim einen Biomarker identifiziert, der die Testung von Wirkstoffen an FABP4 (fatty acid-binding protein 4), einem relevanten Protein bei Diabetes, ermöglichen soll: der Pharmakonzern Boehringer Ingelheim brachte dazu die biologische und indikationsspezifische Expertise ein, das Helmholtz Zentrum München metabolomisches und bioinformatisches Wissen. Der Indikator soll die präklinische Testung von FABP4-Inhibitoren erlauben und damit die Auswahl von potenziell wirksamen Substanzen erleichtern.
Studien an Menschen und Mausmodellen zeigen, dass FABP4 ein vielversprechendes Zielprotein für neue Medikamente zur Behandlung von Diabetes mellitus und Arteriosklerose sein könnte. Der jetzt vom Helmholtz Zentrum München identifizierte Biomarker erlaubt die akuten Effekte einer großen Anzahl von Wirksubstanzen als Inhibitoren des Proteins FABP4 in der präklinischen Testung zu untersuchen. In Zusammenarbeit mit Boehringer Ingelheim können FABP4-Inhibitoren gegen Diabetes mellitus und Arteriosklerose zügig weiter erforscht werden.
Der Biomarker wurde entdeckt dank der Anwendung von Methoden die eine Untersuchung des Fett- bzw. des normalen Stoffwechsels und seiner Produkte erlauben (Lipidomics und Metabolomics). Wissenschaftler am Helmholtz Zentrum München haben als erste die modernen Lipidomics-Technologien zur Identifizierung solcher funktionsrelevanter Biomarker für FABP4* mit Erfolg eingesetzt. Weil diese Methode universal einsetzbar ist, kann sie auch für die Entwicklung anderer Medikamente genutzt werden.