Bundesforschungsministerin Prof. Dr. Annette Schavan stellte am 9. Juni in Berlin die sechs Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung vor. Sie sind das Herzstück des neuen Rahmenprogramms Gesundheitsforschung der Bundesregierung, und ein neues Strukturelement in der Forschungsförderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF).
„Damit schlagen wir ein neues Kapitel in der Gesundheitsforschung auf, zum Wohle der Patienten in Deutschland “, sagte Schavan. Die Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung (DZG) werden optimale Forschungsbedingungen für den Kampf gegen die großen Volkskrankheiten schaffen: Diabetes, Lungenkrankheiten, Infektionserkrankungen, Krebs, neurodegenerative Erkrankungen sowie Herz-Kreislauferkrankungen.
Erste Erfolge
Zwei Deutsche Zentren der Gesundheitsforschung arbeiten bereits seit 2009: das Deutsche Zentrum für Diabetesforschung (DZD) und das Deutsche Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE). Prof. Dr. Martin Hrabé de Angelis, Direktor des Instituts für experimentelle Genetik am Helmholtz Zentrum München und einer der Gründer und Vorstände des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung, berichtete auf dem Podium von der erfolgreichen Zusammenarbeit der fünf Partnerinstitute und von ersten Erfolgen: „Im Rahmen des DZD wurden zwei große multizentrische klinische Studien gestartet. In die Studie zur Diabetesprävention wurden bis dato 800 Personen und in die Deutsche Diabetesstudie bisher 500 Patienten aufgenommen. Kollegen des DZD waren aber z.B. auch maßgeblich an der Entdeckung von 11 der bisher etwa 40 entdeckten Diabetesrisikogene beteiligt.“
Feierliche Präsentation der Deutschen Zentren für Gesundheitsforschung: DZD Vorstand (Prof. Hans-Ulrich Häring, Prof. Michael Roden, Prof. Martin Hrabé de Angelis) mit der Bundeministerin für Bildung und Forschung Prof. Dr. Annette Schavan
Fächerübergreifende Zusammenarbeit
„Der Dreh- und Angelpunkt des Erfolges ist die enge Zusammenarbeit unter den Akteuren“, betonte die Ministerin. Dies unterstrich auch Hrabé de Angelis: „Entscheidend ist es, am Anfang gemeinsame große Ziele zu definieren, die ein einzelner nicht erreichen kann. Diese können dann dank des wissenschaftlichen Mehrwerts durch eine enge Kooperation der Partner verwirklicht werden.“ Die Forschungsergebnisse sollen damit schneller als bisher beim Patienten ankommen und Grenzen zwischen präklinischer und klinischer Forschung überwunden werden.
International einzigartig
In den Zentren werden die besten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus insgesamt mehr als 120 universitären und außeruniversitären Forschungseinrichtungen an 39 Standorten zusammengeführt. „Die Zentren sind in dieser Form weltweit einzigartig. Sie haben das Potenzial, Deutschland in Europa, vielleicht sogar weltweit, an die Spitze der Gesundheitsforschung zu führen“, betonte Schavan.
Das Bundesforschungsministerium stellt bis 2015 rund 700 Millionen Euro für die Etablierung der Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung zur Verfügung. „Eine bessere Prävention und Therapie von Krankheiten erhöht nicht nur die Lebensqualität und die Lebenserwartung der Patienten. Langfristig lassen sich auch zusätzliche finanzielle Belastungen für jeden Einzelnen und für das gesamte Gesundheitswesen vermeiden“, sagte Schavan.
DZD - Das zweite Jahr (Flyer)