Diabetesformen

Der Diabetes mellitus untergliedert sich in mehrere Diabetesformen. Gemeinsam ist allen Formen beim Neuauftreten der zu hohe Blutzucker, die Überzuckerung oder Hyperglykämie.

 

Typ-2-Diabetes

Die am häufigsten auftretende Form ist Typ-2-Diabetes. Übergewicht und Bewegungsmangel bilden, zusammen mit einer Erbanlage für einen Typ-2-Diabetes, die Grundlage dafür, dass die Krankheit überhaupt auftritt.
Diabetes Typ 2: Im Überblick? (diabinfo.de)

 

Prädiabetes - Vorstufe des Typ-2-Diabetes

Daher ist es wichtig, bereits einen Prädiabetes, die Vorstufe eines Typ-2-Diabetes, zu erkennen. Die Blutzuckerwerte sind bereits erhöht, allerdings noch nicht so hoch, um von einem Typ-2-Diabetes zu sprechen. Es handelt sich um eine Stoffwechselstörung, die sich über Jahre oft ohne begleitende Symptome entwickelt. Durch bestimmte Lebensstil-Maßnahmen können die Blutzuckerwerte rechtzeitig gesenkt werden und damit das Risiko gesenkt werden, an Typ-2-Diabetes zu erkranken.
Was ist Prädiabetes? (diabinfo.de)

 

Typ-1-Diabetes

Der Typ-1-Diabetes tritt bevorzugt im Kindes- und Jugendalter auf, kann aber auch im Erwachsenenalter auftreten. Ursache ist eine vollständige Zerstörung der insulinproduzierenden Betazellen in den Langerhans'schen Inseln der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) durch einen Autoimmunprozess.
Diabetes Typ 1: Im Überblick? (diabinfo.de)

 

Weitere Formen

Neben dem Typ-1- und Typ-2-Diabetes ist Schwangerschaftsdiabetes weit verbreitet.
Schwangerschaftsdiabetes: Im Überblick (diabinfo.de)
Es gibt noch weitere Diabetesformen, die seltener auftreten – beispielsweise der MODY-Diabetes.

Aktuelles aus der Forschung: Diabetes-Subtypen

Es konnte gezeigt werden, dass Diabetes vielfältiger ist, als es die seit Jahren bekannte Einteilung in Typ-1- und Typ-2-Diabetes vermuten lässt.

Subtypen des Prädiabetes

In der DZD Prädiabetes-Lebensstil-Interventionsstudie (PLIS) wurden 6 Subtypen bereits im Vorstadium des Diabetes (Prädiabetes) identifiziert. Das ermöglicht eine präzisere Abschätzung des Erkrankungsrisikos.
Drei der neu identifizierten Subtypen zeichnen sich durch ein niedriges, drei durch ein erhöhtes Diabetesrisiko aus. Menschen, die den Hochrisiko-Subtypen angehören, erkranken häufiger an Typ-2-Diabetes, Fettleber oder entwickeln Schäden an Nieren sowie dem Herz-Kreislaufsystem. Eine neue Studie spricht für eine Remission des Prädiabetes als Therapieziel, sprich einen Rückgang der Symptome. Dieser Ansatz schützt vor der Entwicklung von Typ-2-Diabetes und führt langfristig zu einer verbesserten Nieren- und Gefäßfunktion.

Translationale Forschungserfolge: Subtypen bei Prädiabetes entdeckt

Vorbeugen (diabinfo.de)

Subtypen des Typ-2-Diabetes

Durch die Auswertung von großen klinischen Studien, u.a. der Deutschen Diabetes Studie des DZD kann man 5 Diabetes-Subtypen differenzieren. Je nach Subtyp, unterscheidet sich das Risiko bei Personen mit Diabetes, Folgeerkrankungen wie Fettleber und Schädigungen der Augen, Nerven oder Nieren zu entwickeln.  Mit Hilfe mathematischer Formeln lässt sich anhand routinemäßig erhobener Variablen herausfinden, welche Menschen innerhalb der ersten fünf Jahre nach der Diabetes-Diagnose weniger Insulin bilden oder zu Bluthochdruck bzw. Fettstoffwechselstörungen neigen oder spezifische Diabeteskomplikationen entwickeln. Diese Forschungsergebnisse haben das Potenzial, die Art und Weise zu verändern, wie man Typ-2-Diabetes versteht und behandelt. Sie ermöglichen den Einstieg in eine Präzisions-Diabetologie.  

Translationale Forschungserfolge: Diabetes präziser behandeln

Subtypen des Diabetes bei Kindern und Jugendlichen 

Auch beim Kinder- und Jugend-Diabetes gibt es verschiedene Subtypen. In einer Studie mit DZD-Beteiligung konnten 10 verschiedene Subgruppen des Diabetes bei jungen Menschen identifiziert werden: Dazu gehören 7 Gruppen von Kindern mit Typ-1-Diabetes, (Autoimmunerkrankung), die bestimmte Antikörper im Blut haben, und 3 Gruppen ohne diese Antikörper. Die neuen Erkenntnisse könnten künftig eine präzisere Diabetes-Prognose und -Therapie ermöglichen.

Forschungsnews: Subgruppen bei Kindern und Jugendlichen erkennbar