Folgeerkrankungen des Diabetes
Koordinatoren:
Stephan Herzig | Annette Peters | Dan Ziegler

Diabetes kann zu verschiedenen schwerwiegenden Komplikationen führen wie dem Diabetischen Fuß, Augenerkrankungen, Nierenfunktionsstörungen und gelegentlich auch Krebs. Um solche Folgen künftig vermeiden bzw. hinauszögern zu können, gilt es zu erkennen, welche Patienten ein hohes Risiko für Komplikationen haben. Ziel der Academy ist es, die Expertisen im DZD zu bündeln, um neue Wege zur Prävention, zur verbesserten Behandlung oder sogar zur Heilung von Folgeerkrankungen von Typ-1- und Typ-2-Diabetes zu erforschen.
Die DZD-Forschenden vermuten, dass häufige diabetische Langzeitkomplikationen auf einer dysfunktionalen Verstoffwechslung von Glukose und Lipiden in den frühen Stadien der Krankheitsmanifestation beruhen, was zur Bildung toxischer Metaboliten und oxidativem Stress führt. Dies kann wiederum die DNA schädigen und langfristig die Organfunktion beeinträchtigen.

Im Forschungsschwerpunkt Folgeerkrankungen des Diabetes wird daran gearbeitet,
- frühe Risikofaktorprofile und Assoziationen zwischen Subphänotypen und der Entwicklung von diabetesbedingten Komplikationen zu identifizieren und neue pharmako-therapeutische Modalitäten dafür zu definieren
- durch klinische Phänotypisierung neue, nicht klassische diabetesbedingte Komplikationen zu identifizieren und ihre mechanistischen Grundlagen zu definieren, insbesondere Fibrose in Lunge und Leber sowie Neuropathien
- Fastentherapien und mechanistische Prinzipien für die Behandlung diabetesbedingter Komplikationen zu etablieren
Diabetes-Subgruppen
Mit der Entdeckung der Diabetes-Subgruppen, die eine unterschiedliche Anfälligkeit für verschiedene Diabetes-Folgeerkrankungen zeigen, wurde die Grundlage für personalisierte Präventionsstrategien geschaffen. Zur einfacheren Diagnose kardio-metabolischer Komplikationen wurden im DZD neue relevante Bildgebungsparameter identifiziert.
DZD-Forschende untersuchen aber auch neue pharmakologische Möglichkeiten: Präklinische Studien bestätigten die Verbesserung der Stoffwechselleistung und/ oder kardiovaskulärer Parameter für zwei neue Substanzen. Darüber hinaus wurde ein weiterer Therapieansatz erfolgreich zur Verbesserung mindestens einer diabetischen Komplikation validiert.
Fastentherapien
Als interessante Alternative erachtet das DZD auch wirksame Fastentherapien. Forschende vergleichen verschiedene Fastenprotokolle und erstellen ein organspezifisches Fastenproteom, d.h. eine Übersicht über das Spektrum der vorhandenen Proteine soll neue Erkenntnisse über die molekularen Mechanismen des Fastens liefern.
Publikationen
Repositioning of the global epicenter of non-optimal cholesterol. Nature (2020), DOI: 10.1038/s41586-020-2338-1
Epigenetic Link Between Statin Therapy and T2D. Diabetes Care (2020), DOI: 10.2337/dc19-1828
Targeted pharmacological therapy restores β-cell function for diabetes remission. Nat Metab (2020), DOI: 10.1038/s42255-020-0171-3
The haemochromatosis gene Hfe and Kupffer cells control LDL cholesterol homeostasis and impact on atherosclerosis development. European Heart Journal (2020), DOI: 10.1093/eurheartj/ehaa140
High levels of modified ceramides are a defining feature of murine and human cancer cachexia. J Cachexia Sarcopenia Muscle (2020), Online ahead of print. DOI: https://doi.org/10.1002/jcsm.12626
Epigenetic Link Between Statin Therapy and T2D. Diabetes Care (2020), DOI: https://doi.org/10.2337/dc19-1828
Proteostasis in thermogenesis and obesity. Biological Chemistry (2020), DOI: 10.1515/hsz-2019-0427
Prof. Dr. Stephan Herzig, Leiter DZD Academy Folgeerkrankungen
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Rede anlässlich der 10-Jahres-Feier des DZD am 24. Juni 2019 in Berlin (auf Englisch).
Mitglieder der Academy
Alexander Bartelt, LMU
Martin Heni, IDM
Christian Herder, DDZ
Stephan Herzig, HMGU
Susanna Hofmann, HMGU
Andrea Icks, DDZ
Natalie Krahmer, HMGU
Timo Müller, HMGU
Peter Nawroth, Heidelberg
Annette Peters, HMGU
Maria Rohm, HMGU
Matthias Schulze, DIfE
Annette Schürmann, DIfE
Norbert Stefan, IDM
Julia Szendrödi, DDZ
Barbara Thorand, HMGU
Dan Ziegler, DDZ