
Neuherberg, 05.06.2023
Wirkmechanismus von Tirzepatide entschlüsselt
Eine Behandlungsmethode für Typ-2-Diabetes mit Tirzepatide wurde kürzlich zugelassen: Tirzepatide reduziert das Körpergewicht und verbessert den Blutzuckerstoffwechsel bei Patienten mit Adipositas und Typ-2-Diabetes. Obwohl das Medikament darauf ausgelegt ist, die Rezeptoren für die Peptidhormone glucagon-like peptide-1 (GLP-1) und glucose-dependent insulinotropic polypeptide (GIP) zu aktivieren, ist der Beitrag des GIP-Rezeptors für die Effekte auf den Stoffwechsel noch nicht vollständig verstanden. Ein Team von Forschenden hat erstmals gezeigt, dass Tirzepatide vorwiegend über den GIP-Rezeptor die Insulinausschüttung in der menschlichen Bauchspeicheldrüse stimuliert. Diese Ergebnisse stehen im Gegensatz zu Befunden bei Mäusen, wo Tirzepatide die Insulinausschüttung hauptsächlich über den GLP-1-Rezeptor stimuliert. Die Studie wurde nun in der Fachzeitschrift 'Nature Metabolism' veröffentlicht.
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Baden-Baden, 31.05.2023
Diabetes beginnt im Gehirn – Neuste Forschungserkenntnisse beim DGE-Kongress
Das Gehirn bestimmt, ob der Stoffwechsel funktioniert. Reagiert es nicht empfindlich genug auf Insulin, nehmen Leber-, Fett- und Muskelgewebe zu wenig Glukose auf und der Blutzuckerspiegel steigt. Gewichtszunahme und Typ-2-Diabetes können die Folge sein. Im Deutschen Zentrum für Diabetesforschung (DZD) arbeiten Wissenschaftler:innen und Mediziner:innen aus den Bereichen Neurowissenschaften und Diabetologie eng zusammen. In einem spannenden Symposium auf dem 66. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie vom 5. bis 7. Juni 2023 in Baden-Baden beleuchten sie, wie das zentrale Nervensystem den peripheren Energie- und Glukosehaushalt steuert.
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Berlin, 16.05.2023
DDG Diabetes Kongress 2023: „Vielfalt & Individualität – Diabetes neu denken“
Unter dem Motto „Vielfalt & Individualität – Diabetes neu denken“ findet vom 17. bis zum 20. Mai 2023 in Berlin die 57. Jahrestagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) statt. Auch Forschende des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung (DZD) präsentieren aktuelle Erkenntnisse aus ihrer Forschung. Themenschwerpunkte des DZD sind neue Ansätze für präzise Therapien und die Diabetesprävention.
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Neuherberg / Düsseldorf, 10.05.2023
diabinfo im Dialog 2023: Wundermittel Bewegung
Wie wirkt sich körperliche Aktivität auf den Blutzuckerspiegel aus? Sollten Personen mit verschiedenen Formen von Diabetes unterschiedliche Dinge beachten? Wie bringe ich regelmäßig Bewegung in meinen Alltag? Am 15. Juni, 16:00 bis 18.00 Uhr, lädt das nationale Diabetesinformationsportal diabinfo.de zu seinem digitalen Forum „diabinfo im Dialog“ ein. Das Thema: "Wundermittel Bewegung". Bewegung und Sport – für alle, die aktiv etwas für ihre Gesundheit tun möchten; fürs Diabetesmanagement, zur Vorbeugung von Folgeerkrankungen und nicht zuletzt fürs persönliche Wohlbefinden.
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Tübingen / Potsdam-Rehbrücke, 06.05.2023
Metabolische Gesundheit und kardiometabolische Risikocluster gestalten die Vorhersage und Therapie von kardiometabolischen Erkrankungen neu
Schlanke, stoffwechselkranke Menschen haben ein höheres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen als fettleibige, stoffwechselgesunde Menschen. Weiterhin weisen neuartige, computergestützte Clusteranalysen auf eine große Heterogenität des Risikos für Typ-2-Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, sowie des Ansprechens auf eine Behandlung, hin. Die Ergebnisse zeigen, dass es auf dem Gebiet der kardiometabolischen Forschung möglicherweise einen riesigen, noch unentdeckten Schatz zu heben gibt. In ihrem aktuellen Übersichtsartikel in ‚Lancet Diabetes & Endocrinology‘ zeigen die DZD-Forscher Norbert Stefan von Helmholtz Munich und der Universität Tübingen sowie Matthias Schulze vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke, wie diese neuartigen Konzepte zur Abschätzung des Komplikationsrisikos helfen können, die Präzisionsmedizin in der klinischen Praxis besser umzusetzen.
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Berlin / Neuherberg, 28.03.2023
Deutsche Zentren der Gesundheitsforschung unterstützen Erklärung des Forums Gesundheitsforschung zur Patientenbeteiligung
Patient:innen können schon heute als aktive Partner:innen an der medizinischen Forschung mitwirken. Ihre Bedürfnisse sollen im Forschungsprozess berücksichtigt werden, zudem gilt ihre einzigartige Expertise als wertvolle Ressource. Das Forum Gesundheitsforschung veröffentlichte heute eine Erklärung zur Patient:innenbeteiligung und fordert, diese zum Standard der patientenorientierten Gesundheitsforschung zu machen.
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Potsdam-Rehbrücke, 23.03.2023
Typ-2-Diabetes: Omega-6-Fettsäuren in Lipidfraktionen als Biomarker des Erkrankungsrisikos
Die Spiegel mehrfach ungesättigter Omega-6-Fettsäuren wurden schon früher mit dem Risiko für Typ-2-Diabetes in Verbindung gebracht. Doch entscheidend ist, welche Klasse von Plasmalipiden betrachtet wird. Damit eignen sich bestimmte Lipide als Biomarker, um den Einfluss der Ernährung aber auch des Fettstoffwechsels in der Entstehung der Erkrankung besser bewerten zu können. Zu diesen Ergebnissen kommt ein Team um Marcela Prada, Fabian Eichelmann und Matthias Schulze vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE), einem Partner des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung (DZD) e.V., jetzt in ‚Diabetes Care‘.
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Neuherberg, 20.03.2023
Fachliche Grenzen überwinden – DZG fördern gemeinsames Projekt zur Gen- und Zelltherapie
So würde die ideale Medizin aussehen: Ärzt:innen könnten im Körper molekulare Prozesse in erkrankten Zellen gezielt verändern und Patientinnen und Patienten damit ursächlich heilen. Dieses Ziel verfolgen die Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung (DZG) in dem Projekt „Cell type specific targeting for future in vivo delivery in cell and gene therapy“. Die erstmals vergebenen Fördermittel stammen aus dem DZG Innovation Fund.
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Düsseldorf, 20.03.2023
Sinkende Inzidenz bei Typ-2-Diabetes trotz hoher Prävalenz – Anlass zur Hoffnung?
Auf Basis von rund 63 Millionen gesetzlich Versicherter hat das Deutsche Diabetes-Zentrum (DDZ) erstmals Trends zur Inzidenz des Typ-2-Diabetes (T2D) über einen Zeitraum von sechs Jahren in Deutschland erhoben. Die Ergebnisse zeigen, dass die Anzahl der Neuerkrankungen in fast allen 401 Kreisen, kreisfreien Städten sowie auf Bundesebene sank. Demgegenüber steht eine steigende Anzahl an Neuerkrankungen in jüngeren Altersgruppen.
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Neuherberg, 07.03.2023
Protein Cited1 verbindet Geschlechter- und Stoffwechselhormone zum Schutz vor Adipositas
Geschlechtsspezifische Unterschiede bestehen bei der Regulierung der Energiehomöostase, dem Mechanismus des Organismus zur Aufrechterhaltung eines stabilen Körpergewichts. Aktuelle Studien deuten beispielsweise darauf hin, dass weibliche Säugetiere, einschließlich des Menschen, im reproduktiven Alter besser vor Stoffwechselerkrankungen geschützt sind. Dies ist besonders wichtig im Hinblick auf Adipositas, eine nicht übertragbare Krankheit, deren Prävalenz sich nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) seit 1975 verdreifacht hat. Allerdings ist noch nicht vollständig geklärt, wie Hormone, die von geschlechtsspezifischen Fortpflanzungsdrüsen ausgeschüttet werden, dem Gehirn signalisieren, den Energiestoffwechsel im weiblichen und männlichen Körper zu regulieren. Forschende von Helmholtz Munich sind dieser Frage nachgegangen und haben in hypothalamischen Neuronen ein neues Protein namens Cited1 entdeckt, welches an der Regulierung und Empfindlichkeit von Sättigungswegen beteiligt ist. Die Ergebnisse wurden nun in der Fachzeitschrift ‚Cell Metabolism‘ veröffentlicht.
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Augsburg / Neuherberg, 13.02.2023
Insulinausschüttung: Botschaften aus dem Fettgewebe
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern an der Universität Augsburg und am Forschungszentrum Helmholtz Munich ist mit der Identifizierung einer bislang unbekannten Übertragung von Botenstoffen aus Fettgewebe zur Bauchspeicheldrüse ein wichtiger Durchbruch gelungen, um frühe Prozesse in der Entstehung des Diabetes-Typ-2 besser verstehen zu können. Das Team unter der Leitung von Prof. Dr. Kerstin Stemmer konnte mit einer Veröffentlichung in 'Nature Communication' zeigen, dass Fettzellen winzige, als extrazelluläre Vesikel bezeichnete Lipidmembranpartikel ins Blut abgeben, die die Ausschüttung des Blutzucker-senkenden Hormons Insulin aus der Bauchspeicheldrüse stimulieren können.
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München / Tübingen, 07.02.2023
NAFLD: Rolle der Hepatokine bei der Identifizierung von Subtypen
Die nicht-alkoholische Fettlebererkrankung (NAFLD) ist ein wichtiger Risikofaktor für Typ-2-Diabetes und für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. In einem Beitrag in Cell Metabolism beleuchten Norbert Stefan von der Universität Tübingen, Helmholtz Munich und vom Deutschen Zentrum für Diabetesforschung, Morris F. White von der Harvard Medical School und Kollegen zunächst die Dysregulation von Hepatokinen bei Menschen mit NAFLD. Hepatokine sind Proteine, welche die Leber freisetzt. Anschließend erörtern sie Pathomechanismen von Typ-2-Diabetes und von kardiovaskulären Erkrankungen, die speziell mit NAFLD zusammenhängen, und fokussieren sich auf Wechselwirkungen zwischen Hepatokinen und Organen. Die Autoren schlagen vor, dass die Bestimmung der wichtigsten Hepatokine und Adipokine (Proteine aus Gewebefett) zur Identifizierung von NAFLD-Subtypen verwendet werden könnte, um die Präzisionsmedizin in der klinischen Praxis besser umzusetzen.
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Düsseldorf, 12.01.2023
Nicht nur bei Diabetes gefährlich: Umweltbelastungen als Auslöser sensomotorischer Polyneuropathien identifiziert
Aktuelle Ergebnisse der prospektiven populationsbasierten KORA F4/FF4-Studie assoziieren erstmals umweltbedingte Risikofaktoren mit der Entstehung distaler sensomotorischer Polyneuropathien (DSPN). Forschende des Deutschen Diabetes-Zentrums (DDZ) in Kooperation mit Helmholtz Munich konnten feststellen, dass Menschen mit Adipositas ein erhöhtes Risiko haben, eine DSPN zu entwickeln.
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