
Dresden, 13.05.2025
Neue Erkenntnisse zur Speicherung von Insulin mRNA in Betazellen bei niedrigem Blutzuckerspiegel
Typ-2-Diabetes (T2D) ist eine Erkrankung, die zu einer unzureichenden Produktion von Insulin, dem von der Bauchspeicheldrüse ausgeschütteten glukoseregulierenden Hormon, führt. Bei einem Anstieg des Blutzuckerspiegels translatieren die Betazellen der Bauchspeicheldrüse bereits vorhandene Insulin-Transkriptvarianten (Ins1/2 mRNA), um das aktive Hormon zu produzieren. In einer neuen Studie untersuchte ein Forscherteam unter der Leitung von Wissenschaftler:innen des Paul-Langerhans-Instituts Dresden (PLID) des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung die Mechanismen, mit denen Betazellen der Maus Ins1/2 mRNA bei niedrigem Blutzuckerspiegel speichern.
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Tübingen, 12.05.2025
Künstliche Süßstoffe regen Hungersignale im Gehirn an
Künstliche Süßstoffe sind praktisch kalorienfrei und kommen immer häufiger in der Lebensmittelindustrie, zum Beispiel in Limonaden, zum Einsatz. Eine Studie unter Leitung der University of Southern California (USC) und mit Tübinger Beteiligung gibt nun Aufschluss darüber, welche Auswirkungen der übermäßige Konsum von künstlichen Süßstoffen, wie etwa Sucralose im Gehirn hat. Obwohl kalorienfrei, wirkt Sucralose im Gehirn appetitanregend, gerade bei Menschen mit Adipositas. An der Studie beteiligt waren Forschende des Universitätsklinikums Tübingen, von Helmholtz Munich und des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung (DZD).
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Potsdam-Rehbrücke, 06.05.2025
Spätes Essen ist mit gestörtem Glukosestoffwechsel verbunden
Unser Körper verarbeitet Nahrung je nach Tageszeit unterschiedlich und viele Stoffwechselprozesse sind morgens aktiver als abends. Studien zeigen zwar, dass spätes Essen mit einem erhöhten Risiko für Übergewicht und Herz-Kreislauf-Erkrankungen zusammenhängt, jedoch ist bisher wenig darüber bekannt, wie der Zeitpunkt des Essens den Glukosestoffwechsel beeinflusst und wie viel davon genetisch bedingt ist. Dies haben Prof. Olga Ramich vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE) und ihr Team kürzlich in einer Zwillingskohorte untersucht. Der Artikel ist im Journal 'eBioMedicine' erschienen.
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Düsseldorf, 30.04.2025
Risikogruppen für Typ-2-Diabetes auch im höheren Alter identifizierbar
Eine aktuelle Studie belegt, dass sich bei Personen ohne Diabetes sechs Risikogruppen für kardiometabolische Komplikationen, die zuvor bei mittleren Altersgruppen identifiziert wurden, auch bei älteren Menschen nachweisen lassen. Die Forschenden des Deutschen Diabetes-Zentrums (DDZ) zeigten in Kooperation mit Helmholtz Munich zudem, dass es eine besondere Risikogruppe gibt, die sich durch die Kombination von hoher inflammatorischer Last, einem Maß für unterschwellige Entzündungsprozesse, und hohem Risiko für Typ-2-Diabetes und Folgeerkrankungen auszeichnet.
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Düsseldorf, 30.04.2025
Typ-1-Diabetes und AID-Systeme: Meta-Analyse belegt Wirksamkeit
Forschende des Deutschen Diabetes-Zentrums (DDZ) zeigten in einer aktuell veröffentlichten Studie, dass Systeme zur automatisierten Insulinabgabe (engl. Automated Insulin Delivery, AID) die Blutglukosekontrolle bei Menschen mit Typ-1-Diabetes im Vergleich zu anderen Insulintherapien verbessern können. Die systematische Übersichtsarbeit wertete 46 klinische Studien mit insgesamt 4.113 Teilnehmenden aus und ist damit die bislang umfassendste Untersuchung ihrer Art.
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Neuherberg, 29.04.2025
GIP-Rezeptor: Aktivierung und Blockade unterstützen Gewichtsverlust
Zur Behandlung von Adipositas und Typ-2-Diabetes werden auch Medikamente eingesetzt, die an die Rezeptoren für die Hormone GLP-1 und GIP binden und diese aktivieren. Überraschenderweise werden derzeit auch Wirkstoffe entwickelt, die den GIP-Rezeptor nicht nur aktivieren (Agonisten), sondern auch blockieren (Antagonisten). Auch sie zeigen positive Effekte auf das Körpergewicht. Ein Team von Helmholtz Munich, dem Deutschen Zentrum für Diabetesforschung (DZD) und der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) hat nun herausgefunden, warum die gleichzeitige Aktivierung und Blockade des GIP-Rezeptors die Gewichtsabnahme fördert. Diese neuen Erkenntnisse könnten den Weg für gezieltere Medikamente gegen Übergewicht ebnen.
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Tübingen / Verona, 04.03.2025
Bedeutung von Clustern der Metabolischen Dysfunktion-assoziierten Steatotischen Lebererkrankung für die Präzisionsmedizin
Weltweit leiden mehr als 30 % der erwachsenen Bevölkerung an einer Metabolischen Dysfunktion-assoziierten Steatotischen Lebererkrankung (MASLD). Menschen mit MASLD und noch mehr mit Metabolischer Dysfunktion-assoziierter Steatohepatitis (MASH) und MASLD-assoziierter Leberfibrose können eine Zirrhose und ein hepatozelluläres Karzinom entwickeln und haben ein erhöhtes Risiko für Typ-2-Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, chronische Nierenerkrankungen und extrahepatische Krebserkrankungen. Die MASLD ist jedoch in Bezug auf die Pathophysiologie und die klinischen Ergebnisse eine heterogene Erkrankung. In einem News & Views-Artikel in Nature Reviews Gastroenterology & Hepatology erörtern Norbert Stefan und Giovanni Targher neue Erkenntnisse über diese Heterogenität der MASLD und darüber, wie künftige Forschungsarbeiten unter Anwendung von Ansätzen zur Reduzierung der Datenkomplexizität für die Umsetzung der Präzisionsmedizin bei MASLD von Nutzen sein könnten.
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Tübingen, 27.02.2025
Tübinger Studie: Das Gehirn spielt eine zentrale Rolle bei der Entstehung von Adipositas
Der Anteil adipöser Menschen hat in den vergangenen Jahrzehnten rasant zugenommen und stellt Betroffene, Gesundheitssysteme und Behandelnde vor enorme Herausforderungen. Eine wesentliche Rolle bei der Entwicklung von krankhaftem Übergewicht nimmt das Hormon Insulin ein. Bislang deutete vieles darauf hin, dass Insulin besonders im Gehirn zu Stoffwechsel- und neurodegenerativen Erkrankungen führt. Nun liefert eine Studie des Universitätsklinikums Tübingen, von Helmholtz Munich und des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung (DZD) faszinierende neue Erkenntnisse zur Rolle des Gehirns als entscheidende Schaltstelle und als Ursprung von Adipositas und Typ-2-Diabetes.
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Tübingen, 19.02.2025
Prädiabetes-Remission senkt Risiko für Typ-2-Diabetes
Immer mehr Menschen haben erhöhte Blutzuckerwerte, Prädiabetes, eine Vorstufe des Typ-2-Diabetes. Was Prädiabetes ist, wie viele Menschen weltweit davon betroffen sind und wie man dem Typ-2-Diabetes vorbeugen kann, erklären DZD-Forschende des Instituts für Diabetesforschung und Metabolische Erkrankungen des Helmholtz-Zentrums München an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen und der Medizinischen Klinik IV am Universitätsklinikum Tübingen in einem Übersichtsartikel. Neben einer Gewichtsreduktion ist vor allem die Remission des Prädiabetes mit einer Normalisierung der Blutzuckerwerte entscheidend.
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Düsseldorf, 14.02.2025
Neue Einblicke in die Insulinwirkung: Dynamisches Signalnetzwerk bietet Therapieansätze für Typ-2-Diabetes
Forschende des Deutschen Diabetes-Zentrums (DDZ) und der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU) haben erstmals den zeitlichen Verlauf der Insulinwirkung auf Proteinkinasen in menschlichen Muskelzellen detailliert untersucht. Ihre Ergebnisse wurden nun in der Fachzeitschrift 'Nature Communications' veröffentlicht und enthüllen bisher unbekannte Mechanismen, die zur Behandlung von Typ-2-Diabetes genutzt werden könnten.
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Aachen / Ulm, 11.02.2025
Typ-1-Diabetes: Hybrid-Closed-Loop- und Open-Loop-Systeme im Vergleich
Menschen mit Typ-1-Diabetes sind auf eine dauerhafte Insulinbehandlung angewiesen und müssen regelmäßig ihre Glukose-Werte messen. Bei Open-Loop-Therapien* wird die Insulingabe manuell gesteuert, während Hybrid-Closed-Loop-Systeme* die Insulinabgabe automatisch regulieren. Eine Studie mit Beteiligung des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung zeigte, dass Hybrid-Closed-Loop-Systeme bessere Werte des Langzeitblutzuckers (HbA1c-Werte) und ein geringeres Risiko für hypoglykämisches Koma bieten, jedoch häufiger zu diabetischen Ketoazidosen führen. Die Ergebnisse wurden in ‚The Lancet Diabetes & Endocrinology‘ veröffentlicht.
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Potsdam-Rehbrücke, 21.01.2025
PanK4 als Regulator des Glukose- und Lipidstoffwechsels identifiziert
Körperliche Aktivität ist nicht nur wichtig für die Fitness, sondern auch für die Gesundheit. Das belegt eine neue Studie, die unter Leitung von Prof. Dr. Maximilian Kleinert am Deutschen Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE) durchgeführt wurde. Sein Team fand heraus, dass das Protein PanK4 eine entscheidende Rolle im Energiestoffwechsel der Skelettmuskulatur spielt. Es reguliert die Glukoseaufnahme und Fettsäureoxidation und wird durch körperliche Bewegung aktiviert. Die Studie deutet darauf hin, dass PanK4 ein vielversprechender Ansatz zur Behandlung von Stoffwechselerkrankungen wie Typ-2-Diabetes sein könnte. Die Ergebnisse wurden im Journal 'Nature Communications' veröffentlicht.
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Dresden, 15.01.2025
Internationale Kommission schlägt umfassende Überarbeitung der Adipositas-Diagnose vor
Die internationale Kommission für klinische Adipositas (Commission on Clinical Obesity) schlägt eine umfassende Neugestaltung der Adipositas-Diagnostik vor. Der neue Ansatz geht über den Body-Mass-Index (BMI) hinaus und berücksichtigt zusätzliche Messungen des Körperfetts sowie objektive Krankheitszeichen auf individueller Ebene. Auch Forschende des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung (DZD) waren an der Kommission beteiligt. Die Ergebnisse werden erstmals in einer Veranstaltung von ‚The Lancet Diabetes & Endocrinology‘ am 16. Januar in London vorgestellt und dann in einem Artikel in der Fachzeitschrift veröffentlicht.
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Dresden, 14.01.2025
Neue Marker zur Prognose der Entwicklung von Prädiabetes: Fortschreiten zu Diabetes oder Rückkehr zur Normoglykämie
Menschen mit Prädiabetes entwickeln häufig einen Diabetes, allerdings gelingt es auch vielen von ihnen, in die Normoglykämie zurückzukehren. Wodurch werden diese unterschiedlichen Verläufe bestimmt? Und können wir Biomarker identifizieren, die die verschiedenen Entwicklungen des Prädiabetes vorhersagen? Um diese Fragen zu beantworten, haben Forscher des Paul-Langerhans-Instituts Dresden des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung (DZD) zusammen mit weiteren Experten die multizentrische DZD-Studie PLIS (Prädiabetes Lifestyle Intervention Study) herangezogen. Die Forschenden verglichen dabei die Proteom- und Metabolom-Signaturen von Prädiabetes-Patienten, die entgegengesetzte Krankheitsverläufe aufwiesen, d. h. sie fokussierten sich auf Patient*innen, die entweder einen Diabetes entwickelten oder deren Blutzuckerspiegel sich im Laufe der Zeit wieder normalisierte. Die Ergebnisse dieser Arbeit wurden jetzt in der Fachzeitschrift 'Diabetes Care' veröffentlicht.
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Birgit Niesing
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