DZD Wissenschaftler Matthias Tschöp erhält Paul-Martini-Preis 2014

Prof. Dr. Matthias Tschöp ©Helmholtz Zentrum München

Neuherberg, 28.04.2014. Die Paul-Martini-Stiftung zeichnet Prof. Dr. Matthias Tschöp mit dem diesjährigen Paul-Martini-Preis aus. Damit würdigt die Stiftung, die bedeutsame Arzneimittelforschung fördert, Tschöps wissenschaftlichen Erfolg bei der Identifizierung und Entwicklung neuer Therapiekonzepte für Diabetes und Adipositas.

Mit seinen wegweisenden Durchbrüchen bei der medikamentösen Modulation des stoffwechseleigenen Hormonsystems hat Prof. Dr. Matthias Tschöp wesentlich zu neuartigen Behandlungsstrategien gegen die weit verbreiteten Volkskrankheiten beigetragen.

Multipotente Hormonkombinationen senken Blutzucker und Körpergewicht
Wissenschaftlicher Schwerpunkt des Diabetesforschers sind die komplexen Zusammenhänge zwischen Gehirn und Stoffwechsel und die Rolle zahlreicher Stoffwechselhormone dabei. Auf Grundlage seiner Erkenntnisse hat Tschöp unimolekulare Kombinationstherapeutika entwickelt. Diese imitieren mehrere positive Stoffwechselwirkungen ohne die Molekülgröße eines Einzelhormons zu verändern und führen zu einer verbesserten Stoffwechselleistung - insbesondere hinsichtlich des Blutzuckers und des Körpergewichts.

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25.000 Euro Preisgeld für hervorragende Forschung in der Klinischen Pharmakologie
Der mit 25.000 Euro dotierte Paul-Martini-Preis wird jährlich von der gleichnamigen Stiftung vergeben. Ausgezeichnet werden herausragende Leistungen in der klinisch-therapeutischen Arzneimittelforschung. Die Preisverleihung findet am 28.04.2014 im Rahmen der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin im Kurhaus Wiesbaden statt.

Vita Prof. Dr. Matthias Tschöp
Nach dem Studium der Humanmedizin und ärztlicher Tätigkeit am Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München folgten Stationen bei einer internationalen pharmazeutischen Firma in den USA sowie am Deutschen Institut für Ernährungsforschung in Potsdam. Von 2003 bis 2011 lehrte und forschte Tschöp als Professor für Endokrinologie an der University of Cincinnati, USA. Seit 2011 ist er Direktor des Instituts für Diabetes und Adipositas am Helmholtz Zentrum München sowie Scientific Director des Helmholtz Diabetes Center und Lehrstuhlinhaber für Stoffwechselerkrankungen an der Technischen Universität München und leitet im Deutschen Zentrum für Diabetesforschung (DZD) das Forschungsprogramm: Neue therapeutische Konzepte.
Für seine Arbeiten wurde Tschöp mehrfach ausgezeichnet und erhielt zahlreiche Förderungen, darunter den Outstanding Scientific Achievement Award der American Diabetes Association und eine Alexander von Humboldt-Professur.

 

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Das Helmholtz Zentrum München verfolgt als Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt das Ziel, personalisierte Medizin für die Diagnose, Therapie und Prävention weit verbreiteter Volkskrankheiten wie Diabetes mellitus und Lungenerkrankungen zu entwickeln. Dafür untersucht es das Zusammenwirken von Genetik, Umweltfaktoren und Lebensstil. Der Hauptsitz des Zentrums liegt in Neuherberg im Norden Münchens. Das Helmholtz Zentrum München beschäftigt rund 2.200 Mitarbeiter und ist Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft, der 18 naturwissenschaftlich-technische und medizinisch-biologische Forschungszentren mit rund 34.000 Beschäftigten angehören. Das Helmholtz Zentrum München ist Partner im Deutschen Zentrum für Diabetesforschung e.V.  www.helmholtz-muenchen.de

Das Deutsche Zentrum für Diabetesforschung e.V. bündelt Experten auf dem Gebiet der Diabetesforschung und verzahnt Grundlagenforschung, Epidemiologie und klinische Anwendung. Mitglieder des Verbunds sind das Deutsche Diabetes-Zentrum DDZ in Düsseldorf, das Deutsche Institut für Ernährungsforschung DIfE in Potsdam-Rehbrücke, das Helmholtz Zentrum München – Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt, die Paul Langerhans Institute des Carl Gustav Carus Universitätsklinikums Dresden und der Eberhard-Karls-Universität Tübingen sowie die Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz e.V. und die Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren. Ziel des DZD ist es, über einen neuartigen, integrativen Forschungsansatz Antworten auf offene Fragen in der Diabetesforschung zu finden und einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung von Prävention, Diagnose und Therapie des Diabetes mellitus zu leisten.

Das Institut für Diabetes und Adipositas (IDO) erforscht die Erkrankungsmechanismen des Metabolischen Syndroms mit systembiologischen und translationalen Ansätzen. Mittels zellulärer Systeme, genetisch modifizierter Mausmodelle und klinischer Interventionsstudien sollen neue Signalwege und Zielstrukturen entdeckt werden. Ziel ist die interdisziplinäre Entwicklung innovativer Therapieansätze zur personalisierten Prävention und Behandlung von Adipositas, Diabetes und deren Begleiterkrankungen. Das IDO ist Teil des Helmholtz Diabetes Center (HDC).

Die gemeinnützige Paul-Martini-Stiftung mit Sitz in Berlin fördert die Arzneimittelforschung sowie die Forschung über Arzneimitteltherapie und intensiviert den wissenschaftlichen Dialog zwischen medizinischen Wissenschaftlern in Universitäten, Krankenhäusern, der forschenden Pharmaindustrie, anderen Forschungseinrichtungen und Vertretern der Gesundheitspolitik und der Behörden. Träger der Stiftung ist der vfa, Berlin, mit seinen derzeit 45 Mitgliedsunternehmen. Die Stiftung ist benannt nach dem herausragenden Bonner Wissenschaftler und Arzt Professor Paul Martini (1889-1964), in Würdigung seiner besonderen Verdienste um die Förderung und Weiterentwicklung der klinisch-therapeutischen Forschung, die er mit seiner 1932 veröffentlichten „Methodenlehre der therapeutischen Untersuchung“ über Jahrzehnte wesentlich geprägt hat.