Gill Distinguished Scientist Award 2014 geht an Diabetesforscher Matthias Tschöp

Neuherberg, 15.10.2014. Prof. Dr. Matthias Tschöp erhält den diesjährigen Linda and Jack Gill Distinguished Scientist Award. Mit dem Forscherpreis würdigt das Linda and Jack Gill Center for Biomolecular Science der Indiana University Bloomington Tschöps herausragende Arbeiten auf dem Gebiet der zentralen Stoffwechselkontrolle.

Wissenschaftlicher Schwerpunkt des Diabetesforschers sind die komplexen Zusammenhänge zwischen Gehirn und Stoffwechsel und die Rolle zahlreicher Stoffwechselhormone dabei. Ein verbessertes Verständnis der Hirnfunktion bei Stoffwechselerkrankungen birgt großes Potenzial für neue Behandlungsansätze gegen Volkskrankheiten wie Diabetes und Adipositas.

Von der Grundlagenforschung zu translationalen Therapiestrategien
 Mit seinen wegweisenden Arbeiten hat Prof. Dr. Matthias Tschöp nicht nur zur Aufklärung der zentralen Stoffwechselkontrolle beigetragen, sondern basierend auf seinen Erkenntnissen auch translationale Therapiekonzepte entwickelt. Darunter beispielsweise multipotente Hormonkombinationen, vereint in einem Molekül, die mehrere positive Stoffwechselwirkungen in sich vereinen und zu einer verbesserten Stoffwechselleistung - insbesondere hinsichtlich des Blutzuckers und des Körpergewichts - führen.

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25.000 Dollar Preisgeld für hervorragende Forschung in der Neurowissenschaft
 Der mit 25.000 Dollar dotierte Linda and Jack Gill Distinguished Scientist Award würdigt als Forscherpreis des Gill Center for Biomolecular Science an der Indiana University herausragende wissenschaftliche Beiträge auf dem Gebiet der zellulären und molekularen Neurowissenschaften. Die jährliche Verleihung erfolgt im Rahmen des Gill Symposiums.

Vita Prof. Dr. Matthias Tschöp
 Nach dem Studium der Humanmedizin und ärztlicher Tätigkeit am Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München folgten Stationen bei einer internationalen pharmazeutischen Firma in den USA sowie am Deutschen Institut für Ernährungsforschung in Potsdam. Von 2003 bis 2011 lehrte und forschte Tschöp als Professor für Endokrinologie an der University of Cincinnati, USA. Seit 2011 ist er Direktor des Instituts für Diabetes und Adipositas am Helmholtz Zentrum München sowie Research Director des Helmholtz Diabetes Center und Lehrstuhlinhaber für Stoffwechselerkrankungen an der Technischen Universität München.

Für seine Arbeiten wurde Tschöp mehrfach ausgezeichnet und erhielt zahlreiche Förderungen, darunter den Outstanding Scientific Achievement Award der American Diabetes Association, der Paul-Martini-Preis, der Erwin Schrödinger-Preis und eine Alexander von Humboldt-Professur.

Erfahren Sie hier mehr zur Diabetesforschung am Helmholtz Zentrum München

Weitere Informationen

Zum Forscherportrait Prof. Dr. Matthias Tschöp

Das Helmholtz Zentrum München verfolgt als Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt das Ziel, personalisierte Medizin für die Diagnose, Therapie und Prävention weit verbreiteter Volkskrankheiten wie Diabetes mellitus und Lungenerkrankungen zu entwickeln. Dafür untersucht es das Zusammenwirken von Genetik, Umweltfaktoren und Lebensstil. Der Hauptsitz des Zentrums liegt in Neuherberg im Norden Münchens. Das Helmholtz Zentrum München beschäftigt rund 2.200 Mitarbeiter und ist Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft, der 18 naturwissenschaftlich-technische und medizinisch-biologische Forschungszentren mit rund 34.000 Beschäftigten angehören.

Das Deutsche Zentrum für Diabetesforschung e.V. bündelt Experten auf dem Gebiet der Diabetesforschung und verzahnt Grundlagenforschung, Epidemiologie und klinische Anwendung. Mitglieder des Verbunds sind das Deutsche Diabetes-Zentrum DDZ in Düsseldorf, das Deutsche Institut für Ernährungsforschung DIfE in Potsdam-Rehbrücke, das Helmholtz Zentrum München – Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt, die Paul Langerhans Institute des Carl Gustav Carus Universitätsklinikums Dresden und der Eberhard-Karls-Universität Tübingen sowie die Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz e.V. und die Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren. Ziel des DZD ist es, über einen neuartigen, integrativen Forschungsansatz Antworten auf offene Fragen in der Diabetesforschung zu finden und einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung von Prävention, Diagnose und Therapie des Diabetes mellitus zu leisten.

Das Institut für Diabetes und Adipositas (IDO) erforscht die Erkrankungsmechanismen des Metabolischen Syndroms mit systembiologischen und translationalen Ansätzen. Mittels zellulärer Systeme, genetisch modifizierter Mausmodelle und klinischer Interventionsstudien sollen neue Signalwege und Zielstrukturen entdeckt werden. Ziel ist die interdisziplinäre Entwicklung innovativer Therapieansätze zur personalisierten Prävention und Behandlung von Adipositas, Diabetes und deren Begleiterkrankungen. Das IDO ist Teil des Helmholtz Diabetes Center (HDC).