Testen und analysieren: Nachwuchs-Wissenschaftler lernen Verfahren der Massenspektrometrie kennen

Düsseldorf, 18.09.2015. Chemiker, Molekularbiologen und Mediziner haben sich am Deutschen Diabetes-Zentrum (DDZ) über die neuesten Verfahren im Bereich der Bioanalytik informiert. Beim einwöchigen Rainbow-Workshop in Düsseldorf ging es den Wissenschaftlern vor allem um die Analyse von Proben mit Hilfe massenspektrometrischer Methoden (Proteomik, Lipidomik, Metabolomik). Ein besonderes Highlight der Fortbildung ist neben international bekannten Referenten die Analyse eigener Versuchsproben. Der Workshop ist integraler Bestandteil des Training & Education Programms des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung (DZD).

Wie sehen die neuesten Trends und Entwicklungen der Massenspektrometrie aus? Welche Einsatzmöglichkeiten gibt es für die Analyse von Proteinen, Lipiden und Metaboliten in der biomedizinischen Forschung? – Diese und andere Fragen beschäftigten die Teilnehmer des siebten Rainbow-Workshops am DDZ. „Der fachliche und interdisziplinäre Austausch unter den jungen Wissenschaftlern ist wichtig, weil dadurch neue Ideen und Ansätze für die Diabetesforschung möglich werden", so Prof. Dr. Michael Roden, Wissenschaftlicher Direktor und Vorstand des Deutschen Diabetes-Zentrums (DDZ).

Der Hands-on Workshop vereint wissenschaftlich-methodische Vorträge zur Bioanalytik mit einem umfangreichen praktischen Teil. Unter dem Motto „Mass Spectrometry in Life Science" lag der Fokus in diesem Jahr auf den vielfältigen massenspektrometrischen Analysemöglichkeiten klinisch relevanter Proben. Diese Methodik ermöglicht die Analyse komplexer regulatorischer Strukturen und leistet einen wichtigen Beitrag zur Identifizierung neuer Biomarker zur Vorhersage des Diabetes mellitus und Folgeerkrankungen.

Während der fünftägigen Veranstaltung vermittelten mehrere international führende Referenten Grundlagen der Bioanalytik. Die Rainbow Lecture mit dem Titel „What triggers the onset and progression of Alzheimer's Disease?" hielt Prof. Helmut E. Meyer vom Leibniz-Institut für Analytische Wissenschaften – ISAS in Dortmund. Meyer ist ein international anerkannter Forscher im Bereich Proteomik und hat dieses Gebiet durch seine Arbeit maßgeblich gestaltet. Prof. Cora Weigert, Expertin für Skelettmuskelforschung und Insulinsignalübertragung am Institut für Diabetesforschung und Metabolische Erkrankungen (IDM) des Helmholtz Zentrums München an der Universität Tübingen, begeisterte in ihrem Vortrag die Zuhörer mit neuesten Forschungsergebnissen über molekulare Mechanismen und deren Bedeutung in Zusammenhang mit Sport für die Erhaltung einer ausgeglichenen Stoffwechsellage.

Im praktischen Teil des Workshops konnten die elf Wissenschaftler ihre eigenen Proben messen und sich unter fachlicher Anleitung in neue Techniken zur Probenanalyse einarbeiten. „Die Teilnehmer bei der Beantwortung ihrer individuellen Fragestellungen zu unterstützen und sie anzuleiten, eigene Proben mit den neuesten Methoden zu analysieren, bringt die Wissenschaft voran", freut sich Dr. Stefan Lehr, Leiter Plattform Proteomanalyse am Institut für Klinische Biochemie und Pathobiochemie des DDZ und Organisator des Rainbow-Workshops. Nach Besuchen bei der Nationalen Kohorte (NAKO) und dem klinischen Studienzentrum fiel das Feedback über die Veranstaltung sehr positiv aus. „Eigene Proben mitbringen und analysieren ist das Größte", betonte eine Teilnehmerin.

Der Rainbow-Workshop wendet sich von Studenten über Doktoranden bis zu Arbeitsgruppenleiter aus den Biowissenschaften und findet seit 2009 jährlich am DDZ in Düsseldorf statt. Der Themenschwerpunkt der Weiterbildung liegt auf den neuesten Forschungs- und Analysemöglichkeiten im Bereich Bioanalytik. In diesem Jahr wurde die Veranstaltung zudem durch das Unternehmen Bruker Daltonik aus Bremen finanziell und fachlich unterstützt.

Das Deutsche Zentrum für Diabetesforschung (DZD) e.V. ist eines der sechs Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung. Es bündelt Experten auf dem Gebiet der Diabetesforschung und verzahnt Grundlagenforschung, Epidemiologie und klinische Anwendung. Ziel des DZD ist es, über einen neuartigen, integrativen Forschungsansatz einen wesentlichen Beitrag zur erfolgreichen, maßgeschneiderten Prävention, Diagnose und Therapie des Diabetes mellitus zu leisten. Mitglieder des Verbunds sind das Helmholtz Zentrum München – Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt, das Deutsche Diabetes-Zentrum DDZ in Düsseldorf, das Deutsche Institut für Ernährungsforschung DIfE in Potsdam-Rehbrücke, das Institut für Diabetesforschung und Metabolische Erkrankungen des Helmholtz Zentrum München an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen und das Paul-Langerhans-Institut Dresden des Helmholtz Zentrum München am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus der TU Dresden, assoziierte Partner an den Universitäten in Heidelberg, Köln, Leipzig, Lübeck und München sowie weitere Projektpartner.
 
Das Deutsche Diabetes-Zentrum (DDZ) versteht sich als deutsches Referenzzentrum zum Krankheitsbild Diabetes. Ziel ist es, einen Beitrag zur Verbesserung von Prävention, Früherkennung, Diagnostik und Therapie des Diabetes mellitus zu leisten. Gleichzeitig soll die epidemiologische Datenlage in Deutschland verbessert werden. Federführend leitet das DDZ die multizentrisch aufgebaute Deutsche Diabetes-Studie. Es ist Ansprechpartner für alle Akteure im Gesundheitswesen, bereitet wissenschaftliche Informationen zu Diabetes mellitus auf und stellt sie der Öffentlichkeit zur Verfügung. Das DDZ gehört der „Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz" (WGL) an und ist Partner im Deutschen Zentrum für Diabetesforschung (DZD e.V.).

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Deutsches Diabetes-Zentrum (DDZ)
Leibniz-Zentrum für Diabetes-Forschung
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Leibniz-Zentrum für Diabetes-Forschung
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