Doppelte Auszeichnung für Prof. Dr. Matthias Tschöp

Neuherberg, 15.07.2016. Mit über 400 Millionen Betroffenen ist Diabetes eine stetig wachsende Herausforderung für die weltweite Gesundheit. Durch seine herausragenden Arbeiten auf dem Gebiet der Stoffwechselforschung leistet Matthias Tschöp vom Helmholtz Zentrum München einen Beitrag, um dieser Entwicklung mit neuen Therapien entgegenzutreten. Dafür wurde er nun in die Academia Europaea aufgenommen sowie mit dem Victor Mutt Preis 2016 ausgezeichnet.

Die 1988 gegründete Academia Europaea ist eine regierungsunabhängige wissenschaftliche Gesellschaft mit dem Ziel, herausragende europäische Forscher aus verschiedenen Fachgebieten miteinander ins Gespräch zu bringen und zu vernetzen. Unter ihnen ist nun auch Prof. Dr. Matthias Tschöp vom Helmholtz Zentrum München. Die exklusive Mitgliedschaft wird durch Einladung nach Vorschlag einer Gutachterkommission erworben und die Wahl durch einen Rat bestätigt. Momentan umfasst die Gesellschaft circa 3500 Mitglieder, unter ihnen 54 Nobelpreisträger.

Neben dieser Ehrung wurde Tschöp zudem von der Regulatory Peptide Society am 14. Juli in Rouen, Frankreich, für seine Arbeiten mit dem Viktor Mutt Preis 2016 geehrt. Die Jury lobte im Speziellen die Originalität seiner Forschung und die starke translationale Orientierung bei der Entwicklung von Wirkstoffen. Beispielhaft sei die Entwicklung eines sogenannten Triple-Hormons gegen Fettleibigkeit und Diabetes genannt.

Matthias Tschöp leitet das Institut für Diabetes und Adipositas am Helmholtz Zentrum München und ist Lehrstuhlinhaber für Stoffwechselerkrankungen an der Technischen Universität München. Als Mediziner treibt ihn der Wunsch an, das gewonnene Verständnis nutzbringend umzusetzen. „Diabetes ist eine der großen Volkskrankheiten und eine große Bedrohung für unsere Gesellschaft“, sagt er ernst. „Wir dürfen bei der Entwicklung wirkungsvoller und sicherer Therapien und neuer auf den individuellen Patienten zugeschnittener Medikamente keine Zeit verlieren.“

Weitere Informationen:
Das Helmholtz Zentrum München verfolgt als deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt das Ziel, personalisierte Medizin für die Diagnose, Therapie und Prävention weit verbreiteter Volkskrankheiten wie Diabetes mellitus und Lungenerkrankungen zu entwickeln. Dafür untersucht es das Zusammenwirken von Genetik, Umweltfaktoren und Lebensstil. Der Hauptsitz des Zentrums liegt in Neuherberg im Norden Münchens. Das Helmholtz Zentrum München beschäftigt rund 2.100 Mitarbeiter und ist Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft, der 18 naturwissenschaftlich-technische und medizinisch-biologische Forschungszentren mit rund 34.000 Beschäftigten angehören.

Das Institut für Diabetes und Adipositas (IDO) erforscht die Erkrankungsmechanismen des Metabolischen Syndroms mit systembiologischen und translationalen Ansätzen. Mittels zellulärer Systeme, genetisch modifizierter Mausmodelle und klinischer Interventionsstudien sollen neue Signalwege und Zielstrukturen entdeckt werden. Ziel ist die interdisziplinäre Entwicklung innovativer Therapieansätze zur personalisierten Prävention und Behandlung von Adipositas, Diabetes und deren Begleiterkrankungen. Das IDO ist Teil des Helmholtz Diabetes Center (HDC).

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Dr. Astrid Glaser
Deutsches Zentrum für Diabetesforschung e.V.
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