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Anette-Gabriele Ziegler erhält EASD-Novo Nordisk Foundation Diabetes Prize for Excellence 2022

Prof. Dr. Anette-Gabriele Ziegler, DZD-Wissenschaftlerin und Direktorin des Helmholtz Munich Instituts für Diabetesforschung (IDF), erhält den diesjährigen EASD–Novo Nordisk Foundation Diabetes Prize for Excellence. Mit dem Preis werden herausragende Leistungen zum Verständnis von Diabetes und seiner Krankheitsmechanismen gewürdigt.

Prof. Dr. Anette-Gabriele Ziegler © DZD

Die Hauptkriterien für die Auszeichnung sind die Qualität und Bedeutung der wissenschaftlichen Beiträge der Kandidat:innen zur Diabetesforschung. Das Forschungsziel von Prof. Ziegler ist es, die Entstehung des Typ-1-Diabetes zu verstehen und präventive Behandlungsmethoden zu finden. Typ-1-Diabetes ist weltweit die häufigste Stoffwechselerkrankung bei Kindern und Jugendlichen. “Meine Vision ist eine Welt ohne Typ-1-Diabetes. Konkret heißt das, ich möchte herausfinden, wie wir die Krankheit verhindern können“, erklärt die Wissenschaftlerin. Um dieses Ziel zu erreichen, hat Prof. Ziegler in ihrer herausragenden wissenschaftlichen Laufbahn bereits wertvolle Beiträge zur Diabetesforschung geleistet:

Schon 1989 initiierte sie die weltweit erste Geburtskohortenstudie zu Diabetes, BABYDIAB, die bahnbrechende Erkenntnisse über die frühe Bildung von Autoantikörpern gegen Inselzellen im ersten Lebensjahr hervorbrachte. Dabei wurde entdeckt, dass Insulin das erste Ziel von Autoantikörpern ist. Heute ist sie Studienleiterin der TEDDY Studie in Deutschland (The Environmental Determinants of Diabetes in the Young), einer internationalen Studie zur Erforschung der Auslöser von Diabetes bei Kindern. Als Direktorin des Helmholtz Munich Instituts für Diabetesforschung (IDF) leitet sie zudem mehrere Langzeitstudien zur Untersuchung des Zusammenhangs zwischen Genen, Umweltfaktoren und dem Immunsystem bei der Entstehung von Typ-1-Diabetes. Die von Prof. Ziegler initiierte Fr1da Studie ist beispielsweise die erste bevölkerungsweite Früherkennungsuntersuchung von Typ-1-Diabetes im Kindesalter. Darüber hinaus ist sie Mitgründerin der Globalen Plattform zur Prävention des Autoimmunen Diabetes (GPPAD). Diese Ende 2017 ins Leben gerufene Plattform wurde entwickelt, um ein bevölkerungsweites Neugeborenen-Screening durchzuführen, Säuglinge mit einem hohen genetischen Risiko für die Entwicklung von Typ-1-Diabetes zu identifizieren und ihnen die Teilnahme an Studien zur Verhinderung des Ausbruchs der Krankheit anzubieten. In Zentren in Deutschland, Großbritannien, Polen, Schweden und Belgien hat GPPAD bisher über 350.000 Neugeborene gescreent und über 1.500 betroffene Kinder in Studien zur Prävention aufgenommen. Das internationale Konsortium koordiniert unter der Leitung von Helmholtz Munich derzeit das Neugeborenenscreening auf genetische Veranlagung (Freder1k), die POInT Studie (Primary Oral Insulin Trial) und die SINT1A Studie (Supplementation With B. Infantis For Mitigation Of Type 1 Diabetes Autoimmunity), die gemeinsam dazu beitragen, dem erklärten Ziel einer Welt ohne Typ-1-Diabetes näher zu kommen. Die Studien leisten einen wichtigen Beitrag zur Krankheitsentstehung, Früherkennung und Prävention von Typ-1-Diabetes bei Kindern.

Zusammen mit Helmholtz Munich und der TU München hat Prof. Ziegler eines der renommiertesten Studienzentren für Diabetes-Früherkennung und Prävention im Kindesalter aufgebaut. Das Diabetes-Studienzentrum zeichnet sich insbesondere durch den engen Kontakt zu den Studienteilnehmenden sowie die Vernetzung des Zentrums mit anderen nationalen und internationalen Institutionen und Organisationen aus. Hierdurch wird die Findung neuer Behandlungsansätze im Rahmen von klinischen Studien vorangebracht. Am IDF konzentriert sie sich auf die Erforschung des Krankheitsverlaufs von Typ-1-Diabetes, auf die Identifizierung von Mechanismen und prädiktiven Markern der Krankheit sowie auf die Umsetzung der Ergebnisse in Studien zur Prävention.

Der Preis wird von der European Association for the Study of Diabetes e.V. (EASD) zusammen mit der Novo Nordisk Foundation verliehen. Er ist mit rund 800.000 Euro dotiert.

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