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Früherkennung Typ-1-Diabetes: Studienzentrum eröffnet

Im Beisein von Melanie Huml, der Bayerischen Staatsministerin für Gesundheit und Pflege, eröffneten das Institut für Diabetesforschung am Helmholtz Zentrum München, Partner des DZD, und die Forschergruppe Diabetes der Technischen Universität München am Klinikum rechts der Isar das neue Studienzentrum zur Früherkennung von Typ-1-Diabetes.

v.l.n.r.: CEO Helmholtz Zentrum München Prof. Matthias Tschöp, Bayerische Gesundheitsministerin Melanie Huml, IDF-Direktorin Prof. Anette Ziegler, Dekan der Fakultät für Medizin Prof. Peter Henningsen, TUM. Quelle: Helmholtz Zentrum München

Im Studienzentrum des Instituts für Diabetesforschung wird das bayernweite Pilotprojekt Fr1da, die bisher größte Studie zur Früherkennung von Typ-1-Diabetes, koordiniert. Das Screening ermöglicht allen Kindern im Alter zwischen zwei und fünf Jahren die kostenlose Untersuchung. Neu hinzu kommt nun die Studie Fr1da Plus, mit der weitere Altersgruppen in das Screening eingeschlossen und somit noch mehr Kinder in Bayern auf Typ-1-Diabetes im Frühstadium getestet werden können. Die Studie Freder1k untersucht zudem Babys bis zu vier Monaten auf ein erhöhtes genetisches Risiko für Typ-1-Diabetes.

Im Studienzentrum werden Kinder mit einem erhöhten Risiko für Typ-1-Diabetes bzw. mit Typ-1-Diabetes im Frühstadium und ihre Familien geschult und betreut. Dadurch sollen schweren Stoffwechselentgleisungen wie der lebensgefährlichen Ketoazidose vorgebeugt werden. Betroffene Kinder und Familien werden zur Teilnahme an Präventionsstudien eingeladen.

Hintergrund:
Etwa 30.000 Kinder unter 19 Jahren leiden derzeit in Deutschland an der chronischen Stoffwechselerkrankung Typ-1-Diabetes. Jährlich kommen über 2.000 kleine Patienten hinzu – Tendenz steigend. Die Krankheit wird nicht selten erst im Rahmen einer lebensbedrohlichen Entgleisung des Blutzuckers diagnostiziert. Sie bedeutet für die Betroffenen meist eine drastische Umstellung ihres Alltags. Heilung gibt es bislang nicht. Am Institut für Diabetesforschung am Helmholtz Zentrum München wird unter anderem an Methoden zur Prävention geforscht, um Typ-1-Diabetes künftig zu verhindern, bevor die Krankheit ausbricht. Die an den Studien teilnehmenden Familien leisten einen  wertvollen Beitrag für die Typ-1-Diabetes-Forschung.