Ein wichtiger Durchbruch in der Prävention des Typ-1-Diabetes ist DZD-Wissenschaftlern des Paul Langerhans Institut Dresden und des Helmholtz Zentrum München gemeinsam mit Forschern aus Wien, Bristol und Denver (USA) gelungen: Sie konnten im Rahmen der internationalen Pre-POINT-Studie durch orale Verabreichung von Insulin eine positive Immunreaktion bei Kindern mit erhöhtem Diabetesrisiko erzielen. Das Besondere ist, dass das Insulin prophylaktisch als Impfstoff zu einem Zeitpunkt verabreicht wurde, an dem die Kinder noch keine Autoimmunreaktion – also noch keine Autoantikörper – entwickelt hatten. Dabei traten keine unerwünschten Nebenwirkungen wie Unterzuckerung auf.
Ziel dieser Insulin-Impfung ist, eine Immuntoleranz gegen körpereigene Proteine zu entwickeln. Dadurch soll eine Autoimmunreaktion, die zum Typ-1-Diabetes führen kann, verhindert werden. Es wird angestrebt, in nachfolgenden Studien eine größere Anzahl von Teilnehmern mit hohem Erkrankungsrisiko für Typ-1-Diabetes zu behandeln. Sollte der Impfstoff die Autoimmunerkrankung dauerhaft verhindern, wäre eine flächendeckende Vorsorgeimpfung möglich.
Originalpublikation:
Bonifacio E, Ziegler AG, Klingensmith G, Schober E, Bingley PJ, Rottenkolber M, Theil A, Eugster A, Puff R, Peplow C, Buettner F, Lange K, Hasford J, Achenbach P. Pre-POINT Study Group. Effects of High-Dose Oral Insulin on Immune Responses in Children at High Risk for Type 1 Diabetes: The Pre-POINT Randomized Clinical Trial. doi: 10.1001/jama.2015.2928, JAMA April 21, 2015
Link zur Fachpublikation:
http://jama.jamanetwork.com/article.aspx?articleid=2275446