Neuer Mechanismus entdeckt: Wie höhere Leptin-Werte zu erhöhtem Blutdruck führen können

Obesity-Associated Hyperleptinemia Alters the Gliovascular Interface of the Hypothalamus to Promote Hypertension. Nature Metabolism 2021

Blutgefäße im transparent erscheinenden Gehirn eines adipösen Mausmodells. © Helmholtz Zentrum München / Tim Gruber

Forschende haben erstmal gezeigt, welche Rolle Astrozyten im Hypothalamus bei Adipositas-bedingtem Bluthochdruck spielen und wie das Hormon Leptin an der Verdichtung von Blutgefäßen im Hypothalamus adipöser Mäuse beteiligt ist. Die Studie ist in Nature Metabolism erschienen.

Pathologien des mikro- und makrovaskulären Systems sind ein Kennzeichen des metabolischen Syndroms, das zu chronisch erhöhtem Blutdruck führen kann. Bisher sind die zugrundeliegenden Pathomechanismen noch nicht geklärt. Forschende konnten nun erstmals zeigen, dass ein Adipositas-assoziierter Anstieg des Serum-Leptins zu einer Verdichtung von Blutgefäßen im Hypothalamus in präautonomen Gehirnzentren führen, die die hämodynamische Homöostase regulieren.  

Erhöhten die Forschenden den Leptin-Spiegel, so kurbelten bestimmte Gehirnzellen, die Astrozyten, die Produktion eines spezifischen Wachstumsfaktors an. Dieser förderte wiederum das Wachstum der Gefäße. Das Ergebnis war eine erhöhte Anzahl der Gefäße im Hypothalamus (und keiner anderen Gehirnregion). Damit wiesen die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen nach, dass Leptin für die Verdichtung der Gefäße im Hypothalamus hauptverantwortlich ist und dieser Prozess über die Astrozyten vermittelt wird. 

Die Studie wurde vom Helmholtz Zentrum München angeleitet, Forschende der Ludwig-Maximilians-Universität, der Technischen Universität München und des Deutschen Diabetes Zentrums waren ebenfalls beteiligt. 

Original-Publikation: 
Gruber et al., 2021: Obesity-associated hyperleptinemia alters the gliovascular interface of the hypothalamus to promote hypertension. Nature Metabolism, DOI: 10.1016/j.cmet.2021.04.007 
Highlight-Artikel in Nature Reviews Endocrinology: https://www.nature.com/articles/s41574-021-00511-3