Düsseldorf, 04.11.2021

Rising Star Award für Dr. Oana-Patricia Zaharia

Die Wissenschaftlerin Dr. Zaharia untersuchte eine neue Typisierung des Diabetes in Subtypen und deren unterschiedliche Risiken für Begleit- und Folgeerkrankungen. Für diese Leistungen und eine neues Projekt über die Rolle des Fettgewebes erhielt sie den EASD Rising Star Award.

Im letzten Bericht der International Diabetes Federation wird die weltweite Anzahl der Menschen mit Diabetes im Jahr 2019 mit mittlerweile 463 Mio. angegeben und für das Jahr 2045 ein Anstieg auf 700 Mio. prognostiziert. Dies stellt die Wissenschaft vor die Herausforderung den Diabetes besser zu verstehen, präzisere Maßnahmen zur Prävention zu entwickeln und die Therapie für die Menschen mit Diabetes zu optimieren.

Am Deutschen Diabetes-Zentrum (DDZ) untersuchte Dr. med. Oana-Patricia Zaharia mit ihren Kolleginnen und Kollegen neue Subtypen des Diabetes in der Deutschen Diabetes-Studie (GDS). Sie validierte dabei das Konzept von fünf Subtypen statt den bisherigen Typ-1 und Typ-2 Diabetes-Formen. Darüber hinaus fand sie ein unterschiedliches Risiko für Diabetes-Komplikationen. So haben Betroffene mit schwerem insulinresistenten Diabetes ein höheres Risiko für Nierenerkrankung und nichtalkoholische Fettlebererkrankung, während Menschen mit schwerem insulindefizienten Diabetes eher ein erhöhtes Risiko für diabetische Neuropathie aufweisen.

„Dr. Zaharia hat sich der Präzisionsmedizin verschrieben und durch ihre Forschung zu einer feineren Einteilung des Diabetes beigetragen. Dies könnte in Zukunft dabei helfen, Menschen mit Diabetes maßgeschneidert zu betreuen und Komplikationen zu verhindern“, erklärt Prof. Roden und fährt fort: „Ihr neues preisgekröntes Projekt wird die Weiterentwicklung der Diabetes-Forschung am DDZ und der Univ. Klinik Düsseldorf fördern.“ Die Jury der EASD (European Association for the Studies of Diabetes) verlieh Dr. Zaharia für ihre Arbeiten und ihr Projekt den Rising Star Award, den höchsten Nachwuchs-Preis der EASD. Dieser beinhaltet ein Forschungsstipendium in Höhe von 30.000 Euro zur Untersuchung der Rolle der Fettgewebeverteilung für das Risikoprofil der neuen Diabetes-Subtypen. Ziel des Forschungsstipendiums ist es, innovative Forschung auf dem Gebiet des Diabetes zu fördern.

Die Auszeichnung reiht sich damit in eine Vielzahl von Ehrungen für die junge Wissenschaftlerin ein – erst im Juli dieses Jahres wurde ihre Doktorarbeit mit demselben Forschungsschwerpunkt zur besten Dissertation der Medizinischen Fakultät an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf gewählt. Auf dem EASD-Meeting 2021 berichtete sie über die zukünftigen Ziele ihrer Forschung: „Im Rahmen dieses neuen Forschungsvorhabens versuchen wir, die neuen Diabetes-Subtypen anhand von Markern für die Adipogenese (Bildung von Fettzellen) und die Fettgewebeverteilung zu verfeinern. Wir wollen untersuchen, ob Menschen mit Diabetes bestimmten Gruppen zugeordnet werden können, die eine unterschiedliche Verteilung von Fettgewebe und Fettablagerungen in verschiedenen Geweben aufweisen“, sagt Dr. Zaharia, „denn durch das Verständnis dieser komplexen Mechanismen, wollen wir die Rolle des Fettgewebes für die Entstehung und den Verlauf des Diabetes besser verstehen.“

Originalpublikation:
Zaharia O.-P. et al: Risk of diabetes-associated diseases in subgroups of patients with recent-onset diabetes: a 5-year follow-up study The Lancet Diabetes & Endocrinology 2019: 684 – 694. DOI: 10.1016/S2213-8587(19)30187-1


Das Deutsche Diabetes-Zentrum (DDZ) versteht sich als deutsches Referenzzentrum zum Krankheitsbild Diabetes. Ziel ist es, einen Beitrag zur Verbesserung von Prävention, Früherkennung, Diagnostik und Therapie des Diabetes mellitus zu leisten. Gleichzeitig soll die epidemiologische Datenlage in Deutschland verbessert werden. Federführend leitet das DDZ die multizentrisch aufgebaute Deutsche Diabetes-Studie. Es ist Ansprechpartner für alle Akteure im Gesundheitswesen, bereitet wissenschaftliche Informationen zum Diabetes mellitus auf und stellt sie der Öffentlichkeit zur Verfügung. Das DDZ gehört der „Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz“ (WGL) an und ist Partner im Deutschen Zentrum für Diabetesforschung (DZD e.V.). www.ddz.de

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