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DZD beim dänisch-bayerischen parlamentarischen Dialog

Anlässlich des Besuchs des dänischen Kronprinzenpaars fand am 20. Mai 2015 im Bayerischen Landtag unter der Schirmherrschaft von Landtagspräsidentin Barbara Stamm ein dänisch-bayerischer Dialog zu politisch nachhaltigen Diabetesstrategien statt, zu dem auch DZD-Vorstand Prof. Martin Hrabě de Angelis und DZD-Wissenschaftlerin Prof. Anette-G. Ziegler eingeladen waren.

v.l.n.r.: Markus Rinderspacher, Kathrin Sonnenholzner, Kronprinz Frederik, Kronprinzessin Mary, Landtagspräsidentin Barbara Stamm. Quelle: Rolf Poss

In Deutschland wird derzeit intensiv an einem nationalen Diabetesplan gearbeitet. Der Dialog mit Experten aus Dänemark diente dem Erfahrungsaustausch. So stellte Henrik Nedergaard, Vorstandsvorsitzender der Danish Diabetes Association (DDA) den dänischen nationalen Diabetesplan vor, den es schon seit 2003 gibt. Das Thema Diabetes erreichte seitdem mehr Aufmerksamkeit in der dänischen Bevölkerung und die Versorgung der Betroffenen verbesserte sich.

In der Podiumsdiskussion wurden die Information der Bevölkerung und systematische Screenings als wichtige Punkte für eine erfolgreiche Prävention und Früherkennung des Diabetes hervorgestellt. Neue therapeutische Konzepte sollen eine bessere Behandlung und zukünftig auch Heilung ermöglichen.    

Um diese Ziele zu erreichen, wurden in Deutschland im Bereich der Diabetesforschung bereits zukunftsweisende Wege beschritten. 2009 gründete das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) das Deutsche Zentrum für Diabetesforschung (DZD). Dieser nationale Verbund bündelt Experten und verzahnt sie im Sinne der translationalen Forschung.

Prof. Anette-G. Ziegler, Direktorin des Instituts für Diabetesforschung am Helmholtz Zentrum München und Leiterin des Forschungsbereichs Typ-1-Diabetes im DZD präsentierte einige herausragende Projekte mit besonderem Fokus auf Bayern:

  • Im bayerischen Diabetes-Register DiMelli werden neu diagnostizierte Patienten mit Diabetes mellitus im Alter von bis zu 20 Jahren registriert, um mögliche Auslöser der Erkrankung zu untersuchen.
  • In Bayern gibt es seit Januar 2015 ein Früherkennungsprogramm für Typ-1-Diabetes: Im Rahmen der Fr1da-Studie werden bayernweit 2- bis 5-Jährige untersucht. Aktuell nehmen 1.000 Kinder pro Woche teil.
  • Drei große, deutschlandweite Multicenterstudien zur Diabetesprävention, zu Folgeerkrankungen und zum Schwangerschaftsdiabetes wurden vom DZD bereits erfolgreich gestartet.
  • Das DZD informiert die Bevölkerung auf Veranstaltungen über Prävention, Therapie und Forschung zu Diabetes. 2014 beteiligte sich das DZD auch an der Jahresschwerpunktkampagne des Bayerischen Gesundheitsministeriums zur Aufklärung über Diabetes.
  • Der Diabetesinformationsdienst München bietet industrieunabhängige Informationen für die Bevölkerung.

Durch die Einführung eines gut durchdachten nationalen Diabetesplans könnte der steigenden Zahl von Diabetes-Neuerkrankungen in Deutschland entgegengewirkt werden. Hier sehen die Teilnehmer der Podiumsdiskussion die Politik in der Pflicht.   

Hier finden Sie ein kurzes Video zum Besuch des Kronprinzenpaars.