Leipzig, 27.07.2023

Antje Körner übernimmt Leitung des Metabolismus-Bereichs am HI-MAG

Prof. Dr. Antje Körner übernimmt zum 1. Juli 2023 die Leitung des Bereichs für Metabolismus am Helmholtz-Institut für Metabolismus-, Adipositas- und Gefäßforschung (HI-MAG). Die Übernahme des Forschungsbereichs durch die renommierte Wissenschaftlerin und Kinderärztin Antje Körner geht mit der gemeinschaftlichen Berufung auf die Professur für Metabolismusforschung an der Universität Leipzig einher.

„Wir freuen uns, dass Antje Körner mit ihrem pädiatrisch wissenschaftlichen und klinischen Profil den neuen Bereich Childhood Obesity and Metabolic Research am HI-MAG und bei Helmholtz Munich etablieren und ausbauen wird“, erläutert HI-MAG Direktor Matthias Blüher.

Antje Körners Forschungsschwerpunkte umfassen die Entstehung, die Mechanismen und die gesundheitlichen Folgen von Adipositas bei Kindern in einem translationalen Ansatz, der klinische Studien, experimentelle Forschung und genetische Ansätze vereint. Hierbei adressiert sie mit ihrer Arbeitsgruppe Fragen zur Pathogenese der Adipositas und den damit einhergehenden Begleiterkrankungen schon im Kindesalter. Dies zielt darauf, Risikofaktoren zu identifizieren, zugrundeliegenden Mechanismen, wie die Interaktion von genetischer Veranlagung und Umweltfaktoren aufzudecken, und Veränderungen in der Biologie und Funktion des Fettgewebes zu verstehen. Die Erkenntnisse sollen zu nachhaltigeren Präventions- und Therapieansätzen für Kinder mit Adipositas führen. 

„Ich freue mich sehr, dass unser integrativer Forschungsansatz zu Adipositas bei Kindern diesen Stellenwert hat. Die hervorragende Perspektive durch die Schnittstelle von Universität und Helmholtz Munich ermöglicht es uns, klinische Forschung, mechanistische Grundlagen und neue innovative Therapieansätze zusammenzuführen. Somit können wir letztendlich die Kinder mit dem höchsten Risiko erkennen und den Mangel an Behandlungsansätzen, den sogenannten treatment gap, für Kinder mit Adipositas überwinden“, erklärt Antje Körner zu ihren neuen Aufgaben. Zu ihren wissenschaftlichen Errungenschaften gehören die Identifizierung des jungen Kindesalters als kritisch-vulnerables Fenster für die Manifestation von Adipositas, der Nachweis, dass insulin-basierte und altersadjustierte Referenzwerte eine wesentlich präzisere Vorhersage von sich entwickelnden metabolischen Störungen erlauben als vorangegangene Methoden, und erst kürzlich die Entdeckung einer neuen monogen-bedingten Adipositasform, die bislang mit Standarddiagnostik nicht erkennbar war.

Antje Körner erhielt für ihre Arbeiten zahlreiche nationale und internationale Auszeichnungen, u.a. den Research Award der European Society of Pediatric Endocrinology (ESPE), den International Journal of Obesity Outstanding New Faculty Award, den Elliot Joslin Preis und den Ferdinand-Bertram-Preis der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG), den Forschungspreis der Deutschen Adipositas Gesellschaft (DAG) sowie den Adalbert-Czerny-Preis der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ). Antje Körner ist in lokalen und internationalen Forschungsnetzwerken integriert. Sie koordiniert den Leipzig-Dresden Standort SaxoChiLD des neuen Zentrums für Kinder- und Jugendgesundheitsforschung. Darüber hinaus ist sie seit über 20 Jahren Ärztin in der Klinik- und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin des Universitätsklinikums Leipzig und seit über 10 Jahren als Oberärztin in der pädiatrischen Endokrinologie tätig.

 

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Helmholtz Munich ist ein biomedizinisches Spitzenforschungszentrum. Seine Mission ist, bahnbrechende Lösungen für eine gesündere Gesellschaft in einer sich schnell verändernden Welt zu entwickeln. Interdisziplinäre Forschungsteams fokussieren umweltbedingte Krankheiten, insbesondere die Therapie und die Prävention von Diabetes, Adipositas, Allergien und chronischen Lungenerkrankungen. Mittels künstlicher Intelligenz und Bioengineering transferieren die Forschenden ihre Erkenntnisse schneller zu den Patient:innen. Helmholtz Munich zählt mehr als 2.500 Mitarbeitende und hat seinen Sitz in München/Neuherberg. Es ist Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft, mit mehr als 43.000 Mitarbeitenden und 18 Forschungszentren die größte Wissenschaftsorganisation in Deutschland. Mehr über Helmholtz Munich (Helmholtz Zentrum München Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt GmbH): www.helmholtz-munich.de 

Das Deutsche Zentrum für Diabetesforschung e.V. ist eines der sieben Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung. Es bündelt Experten auf dem Gebiet der Diabetesforschung und verzahnt Grundlagenforschung, Epidemiologie und klinische Anwendung. Ziel des DZD ist es, über einen neuartigen, integrativen Forschungsansatz einen wesentlichen Beitrag zur erfolgreichen, maßgeschneiderten Prävention, Diagnose und Therapie des Diabetes mellitus zu leisten. Mitglieder des Verbunds sind Helmholtz Munich – Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt, das Deutsche Diabetes-Zentrum DDZ in Düsseldorf, das Deutsche Institut für Ernährungsforschung DIfE in Potsdam-Rehbrücke, das Institut für Diabetesforschung und Metabolische Erkrankungen von Helmholtz Munich an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen und das Paul-Langerhans-Institut Dresden von Helmholtz Munich am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus der TU Dresden, assoziierte Partner an den Universitäten in Heidelberg, Köln, Leipzig, Lübeck und München sowie weitere Projektpartner. www.dzd-ev.de  

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