Die 1988 gegründete Academia Europaea ist eine regierungsunabhängige wissenschaftliche Gesellschaft mit dem Ziel, herausragende europäische Forscher aus verschiedenen Fachgebieten miteinander ins Gespräch zu bringen und zu vernetzen. Unter ihnen ist nun auch Prof. Dr. Matthias Tschöp vom Helmholtz Zentrum München. Die exklusive Mitgliedschaft wird durch Einladung nach Vorschlag einer Gutachterkommission erworben und die Wahl durch einen Rat bestätigt. Momentan umfasst die Gesellschaft circa 3500 Mitglieder, unter ihnen 54 Nobelpreisträger.
Neben dieser Ehrung wurde Tschöp zudem von der Regulatory Peptide Society am 14. Juli in Rouen, Frankreich, für seine Arbeiten mit dem Viktor Mutt Preis 2016 geehrt. Die Jury lobte im Speziellen die Originalität seiner Forschung und die starke translationale Orientierung bei der Entwicklung von Wirkstoffen. Beispielhaft sei die Entwicklung eines sogenannten Triple-Hormons gegen Fettleibigkeit und Diabetes genannt.
Matthias Tschöp leitet das Institut für Diabetes und Adipositas am Helmholtz Zentrum München und ist Lehrstuhlinhaber für Stoffwechselerkrankungen an der Technischen Universität München. Als Mediziner treibt ihn der Wunsch an, das gewonnene Verständnis nutzbringend umzusetzen. „Diabetes ist eine der großen Volkskrankheiten und eine große Bedrohung für unsere Gesellschaft“, sagt er ernst. „Wir dürfen bei der Entwicklung wirkungsvoller und sicherer Therapien und neuer auf den individuellen Patienten zugeschnittener Medikamente keine Zeit verlieren.“